Er spielt auf die digitale Schmutzkübel-Kampagne eines vermeintlichen Recherche-Institutes an, das über exklusive Privatpartys von Sebastian Kurz mutmaßt, während selbiger seit Tagen die Crème de la Crème der Silicon-Valley-CEOs trifft.
Es muss den ÖVP-Chef schmerzlich treffen, dass die Manager von Apple, Google, Netflix und Uber ihn beharrlich als "Chancellor" titulieren, während sich hierzulande nicht nur Meinungsmacher daran delektieren, ihn als "Altkanzler" zu deklassieren und sich über die "Operation Reißwolf" echauffieren. Und das zu einem Zeitpunkt, da das Segensgebet in der Stadthalle, ein eMail ohne Inhalt und eine Parteispende in Millionenhöhe gerade aus dem kollektiven Gedächtnis zu verschwinden schienen.
Kurz vor dem echten Wahlkampfauftakt hat Kurz „keinen Lauf“, wie man landläufig sagt. Und so wird er, kaum aus den USA gelandet, in Salzburg während der Festspiele einen Termin-Marathon absolvieren, um sein Image wieder auf Hochglanz zu polieren.
Ob das gelingt, hängt von seiner Kondition, dem türkisen Kader und den Kampagnen ab, die kommen werden. Denn von der Konkurrenz kommt derzeit nur Reaktion statt Aktion. Keiner stellt sich ernsthaft dem Kanzler-Duell. Die Konkurrenz schläft. Nur das anonyme Internet nicht. Die Parteichefs aller Couleurs sollten schleunigst die Regie übernehmen, ehe es (vielleicht ihre eigenen) Online-Plattformen tun.
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