So weit die Zukunft. In der Gegenwart kann auch ein Ausflug zum Wirt ernüchternd sein. Offiziell sind die Gaststuben und Schanigärten ja geschlossen. Bestenfalls kann man ein Tagesmenü bestellen und abholen. Und Überraschungen erleben. Im Hinterstüberl des Dorfwirts sitzt dann fröhlich vor halb leeren Biergläsern eine Frühschoppenrunde. Und wer Essen abholt, wird auf einen Verlängerten an der Theke eingeladen.
Szenen wie diese spielen sich so oder so ähnlich tausendfach ab. Die Party geht weiter ab, wissen auch jene, die sich über Social Media zu Clubbings verabreden oder die Nächte bei Privatfeten durchfeiern. Zwischen dem, was in Verordnungen steht und dem, was sich im echten Leben abspielt, liegen Welten. Speziell in Österreich. Deswegen pochen Spitzenvertreter der Gastro auf eine Öffnung.
Ausgerechnet jetzt. Mit Blick auf die Inzidenz-Zahlen, die vergleichbar sind mit jenen von 21. Dezember 2020, gleicht die Diskussion einem Operettenstadel. Selbst unter Berücksichtigung, dass jetzt viel mehr getestet wird und die Zahl der Geimpften steigt, sieht der Hobby-Virologe eher den 4. Lockdown als den nächsten Öffnungsschritt kommen. Doch ab Mitte März wird Vorarlberg die Gastronomie wieder öffnen und auch Veranstaltungen mit bis zu 100 negativ getesteten Personen wieder zulassen. Wie es in Rest-Österreich weiter geht, ist noch unklar.
Bilder überfüllter Gastgärten, wie man sie aktuell aus Urlaubsregionen im Süden kennt, kann man sich in Österreich aufmalen. Am 15. März wird wieder evaluiert, debattiert und wohl prolongiert. Gut möglich, dass wir ein Déjà-vu erleben: Geschlossene Hotels und Lokale über Ostern und darüber hinaus. Und ein Hochfahren des Tourismus erst ab Mai. Dann, wenn man auch in Österreich ohne Frostbeulen und Heizschwammerln im Gastgarten sitzen kann. Natürlich sind solche Aussichten bitter. Der Tourismus trägt 15 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, ist einer der großen Arbeitgeber im Land. Je länger der Lockdown, desto mehr Betrieben geht das Geld aus.
Aber schuld daran sind nicht nur patscherte Verordnungen. Sondern auch das Verhalten aller, die sich seit Monaten trotzig an keine Corona-Regeln halten.
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