Wir wohnen wieder mehr

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Wohnen wird durch die Corona-Krise zu einem wichtigeren Teil des Lebens.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

Die (leider) nicht schwindende Pandemie hat die Welt verändert – auch unsere Einstellung zum Thema Wohnen. Wer erlebt hat, wie es ist, wochenlang während des Lockdowns zu Hause zu sein, der kennt die Vorzüge und Nachteile seiner Wohnung und der gesamten Wohngegend bis ins kleine Detail. Wir haben alle wohl noch nie so viel gewohnt wie in den Wochen des Daheimbleibens im März und April 2020.

Und weil wir auch weiterhin mit der Möglichkeit leben müssen, dass uns so ein Daheimsein (inklusive abgesagter Urlaube) jederzeit wieder heimsuchen kann, überdenken viele jetzt ihre gesamte Wohnsituation. Wohne ich in der richtigen Gegend, im richtigen Bezirk? Ist die Stadt für mich passend oder ist es doch besser der Stadtrand? Hat mein Heim die passende Größe? Brauche ich, bzw. brauchen wir mehr oder vielleicht sogar weniger Wohnraum? Und wie sieht es generell mit den Kosten aus?

Dabei zeichnen sich ein paar logische Trends ab: Eine gewisse Wohngröße und damit Rückzugsraum für sich und die Familienmitglieder ist wieder gefragt. Mikrowohnungen sind für den einen oder anderen eine nette Idee, aber mehr Raum zum Leben hat an Bedeutung gewonnen. Ein Draußen – also Balkon, Terrasse oder sogar ein eigener Garten, oder aber in Form von grünen Gemeinschaftsflächen – ist plötzlich wieder ziemlich hoch im Kurs. Und auch das smarte Wohnen, also eine schnelle Anbindung ans Internet, damit das Homeoffice im Bedarfsfall gut funktioniert, ist viel wichtiger geworden.

Wohnen wird durch die Corona-Krise zu einem wichtigeren Teil des Lebens. Das geht so weit, dass viele bewusst in anderen Bereichen einsparen und dem Wohnen wieder mehr Priorität in der persönlichen Bedürfnispyramide einräumen. Lieber besser wohnen, denn das bedeutet letztlich: besser leben. In einer schönen Stadt wie Wien, mit der besten Lebensqualität der Welt, zum Glück nicht unrealistisch.

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