Wie lange hängen Sie am Handy?

Warum die Zeit, die wir am Smartphone verbringen, sehr wohl auch sinnvoll sein kann.
Laila Docekal

Laila Docekal

Vor einem Monat hätte ich auf diese Frage hin zugegeben, dass ich eine intensive Handynutzerin bin und meine Zeit am Smartphone großzügig auf zwei Stunden am Tag geschätzt. Es sind dreieinhalb – im Schnitt. Das weiß ich von der App Moment, die ich installiert habe, um meine Handynutzung zu messen.  Überraschend waren die Unterschiede: An intensiven Arbeitstagen bin ich nur eine halbe Stunde am Telefon. An Wochenenden und im Urlaub sind es gut und gerne fünf Stunden am Tag.

Wer jetzt an Handysucht denkt, soll selbst einmal nachmessen. Viele, die das Smartphone verteufeln, vergessen, in wie vielen Lebenssituationen es mittlerweile integriert ist – und das zeigt sich vor allem in der Freizeit. Ich mache Schnappschüsse damit, verschicke sie an Freunde, ich höre Musik,  fahre mithilfe des Navis an neue Ziele  oder verwende eine Fitness-App für mein Morgentraining. Ich checke die Nachrichtenlage und das TV-Programm, lasse mich von Kochrezepten inspirieren und schreibe sogar meine Einkaufslisten hinein. Und dazwischen vertreibe ich mir ein bisschen Zeit in den Sozialen Medien. Na kein Wunder, wenn da fünf Stunden zusammenkommen!

Klar, problematisch wird es, wenn das Handy Schlafprobleme auslöst und eine Pause davon Entzugssymptome. Aber wenn ich abends im Bett neben meinem Partner liege und wir beide noch ein bisschen ins Handy schauen, sehe ich nichts Verwerfliches daran. Früher war es eben ein Buch – jetzt unterhalten wir uns nebenbei sogar darüber, was wir im Netz Neues oder Lustiges entdeckt haben.

laila.daneshmandi@kurier.at

 

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