Wenigstens haben wir mutige Fußballer

In den kurzen Hosen würde es leicht auffallen, wenn diese so voll wären wie bei so manchen "da oben".
Helmut Brandstätter

Helmut Brandstätter

In den kurzen Hosen würde es auffallen, wenn diese so voll wären wie bei so manchen "da oben".

von Dr. Helmut Brandstätter

über die mutigen Fußballer

Völlig verdient tritt heute ein österreichisches Team erstmals aus eigener Kraft bei einer EM an. Alaba und Co. stehen für das erfolgreiche Österreich: Vielfältig in der Herkunft, reich an Begabungen und leistungsbewusst. Ohne diese Eigenschaften wären wir nicht eines der reichsten Länder der Welt.

Vom Team können wir noch mehr lernen: Früher verzichtete so manch begabter Spieler auf Geld und Karriere, solange der Wirt ums Eck nahe war, heute werden viele im Ausland zu Spitzenspielern. Mobilität ist gut, Konkurrenz notwendig, geschützte Bereiche töten Kreativität. Martin Harnik sagt vor dem heutigen Match: "Es gibt keine Ausreden." Klar: Der Stürmer wurde in Hamburg geboren. Die Regierung sollte lernen, dass Eigentore zwar passieren, man sie aber dann als Fehler erkennt.

Und die Burschen sind mutig. Offenbar lernt man das im Ausland auch eher als in Österreich. Als im Gratisblatt Österreich erfundene Interviews mit ihnen erschienen, ließen sich die Spieler samt ihrem Trainer Marcel Koller nicht einschüchtern, sondern protestierten lautstark gegen diese Form von "Journalismus". Da kann ÖFB-Präsident Leo Windtner von den Jungen noch einiges lernen. Denn Windtner wurde vom Fälscherblatt mehrfach übel behandelt, von "dubiosen Geldflüssen" war die Rede, vom "Verdacht der Bestechlichkeit". Der ÖFB werde vor der EURO noch einen anderen Präsidenten brauchen. Der heißt aber noch immer Leo Windtner – und schaltet als Chef der Energie AG wieder Inserate. Der ORF wiederum nimmt halt zur Kenntnis, dass Absprachen, wie seine Videos verwendet werden dürfen, gebrochen werden. Dort regiert gerade vor der Wahl die Angst. Gut, dass wir wenigstens mutige Fußballer haben.

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