Van der Bellen, oder: Zu viel Zeigefinger

Van der Bellen, oder: Zu viel Zeigefinger
Alexander Van der Bellen mischt sich in einem Maß in die Tagespolitik ein, das einem Bundespräsidenten nicht zusteht.
Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Die Bregenzer Festspiele sind eröffnet, die Salzburger folgen kommende Woche. Dort hält Anton Zeilinger die Eröffnungsrede. Das lässt nobelpreisträgerliche Substanz erwarten. Endlich.

Denn es hat sich zur unerträglichen Tradition entwickelt, dass Politiker auf Festspielbühnen den politisch-moralischen Zeigefinger schwingen. Allen voran der Bundespräsident.

Alexander Van der Bellen hat das in Bregenz ausführlich getan. So wie schon vor einem Jahr mit der Maßregelung der Regierung („arbeiten, arbeiten, arbeiten“), so wie in der Neujahrsansprache (ausständige „Generalsanierung“ des „innenpolitischen Wasserschadens“). Nun hat er sich im Konflikt um den „Normalitäts“-Sager aus den Reihen der Volkspartei in die von seinem Nachnachfolger als Grünen-Chef angeführte Kritikerreihe gestellt, ohne die Adressaten namentlich zu nennen natürlich.

Das ist unzulässig. Kann bitte irgend jemand dem Bundespräsidenten ins Diensthandbuch schreiben, dass tagespolitische Bewertungen nicht seine Aufgabe sind?

Kommentare