Staatsmänner dringend gesucht

Staatsmänner dringend gesucht
Der Politik mangelt es an Größe für einen Schulterschluss. Sie zeigt in der Causa Wien Energie, wie man Krisen nicht entgegentritt.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

ÖVP-Granden, die ihren eigenen Bundeskanzler drängen, einen wichtigen Krisengipfel zur Stromversorgung des Landes aus niederen Gründen der Parteitaktik platzen zu lassen?

Ein Bürgermeister – und Landeshauptmann –, der keine rote Beteiligung an selbiger Sitzung wünscht und abtaucht, um von seinem städtischen Stromerzeuger nicht mit ins PR-Verderben gerissen zu werden?

Ein kleiner Wiener Koalitionspartner, der sich gerne als Transparenzpartei geriert, im entscheidenden Moment aber vergisst, dass er über die finanzielle Notlage des Konzerns doch vorab Bescheid wusste?

Ein Finanzminister, der über Spekulationen spekuliert, noch bevor die nötigen Informationen auf dem Tisch liegen?

Und eine Parteichefin, die ein börsennotiertes Unternehmen gleich mit auf Talfahrt schickt, weil sie unbedacht über dessen (angeblich) mangelnde Liquidität sinniert?

Staatsmännisch geht wahrlich anders.

Kommentare