SPÖ mit gestutzten Flügeln

Das Signal, das Michael Ludwig mit dem Rückzug aus den Parteigremien aussendet, ist ein schlimmes
Martin Gebhart

Martin Gebhart

Es existieren mittlerweile viele Erklärungen für den Rückzug von Michael Ludwig aus den Bundesgremien der SPÖ. Aber so wortreich diese auch ausfallen, sie können den Schritt des Wiener Bürgermeisters nicht wirklich rechtfertigen. Vor allem nicht parteiintern.

Nach dieser Absage aus der Bundeshauptstadt vermittelt Andreas Babler das Bild eines Parteichefs, dem die Flügel gestutzt werden, bevor er noch richtig abheben konnte. Dabei zählt gerade Michael Ludwig zu jenen Proponenten, die Babler auf das SPÖ-Schild gehoben haben, um den Eisenstädter Hans Peter Doskozil zu verhindern. Bablers Forderung nach mehr innerparteilicher Basisdemokratie will man aber schon nicht mehr mittragen.

Nach dem Parteitag am 11. November wird nun mit Andreas Babler ein Bundesparteiobmann in der Parteizentrale in der Wiener Löwelstraße sitzen, in dessen wichtigsten Bundesgremien die zwei mächtigsten roten Landeshauptleute, Michael Ludwig und Hans Peter Doskozil, nicht vertreten sind. Das Signal, das damit ausgesendet wird, ist für die SPÖ – intern und extern – ein schlimmes. Rückendeckung für einen Spitzenkandidaten sieht anders aus.

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