Es ist kompliziert

Zu heiß, zu kalt, zu irgendwas: Was wäre die Welt ohne unsere Wetter-Gefühle?
Gabriele Kuhn

Gabriele Kuhn

Sätze wie Ist das nicht ein Prachttag? gelten als Eisbrecher in jeder Small-Talk-Nordsee.

von Gabriele Kuhn

Über Wetter als beliebtes Gesprächsthema

Übers Wetter reden alle, so die These. Also reden alle übers Wetter. Sätze wie Ist das nicht ein Prachttag? gelten als Eisbrecher in jeder Small-Talk-Nordsee. Daher wird das meteorologische Geschehen von Benimmgurus gerne als idealer Aufhänger für Gespräche empfohlen. Wäre da nicht … der Klimawandel. Der macht – gefühlt – nicht nur das Wetter komplizierter, sondern auch die bisher leichtfüßigen Gespräche darüber. Nix geht mehr ohne diese Metaebene. Jedes Wie wird das Wetter morgen-Blabla landet zügig im Betroffenheitsnebel der Wetterfühligen, die mit Begriffen wie Treibhausgase, Polkappenschmelze oder El Niño jede Party crashen. Wobei Letzterer zuweilen mit einem kubanischen Cocktail verwechselt wird. Trotzdem: Es bleibt schwierig, ähnlich wie in der Politik. Wer Klimakatastrophen-Szenarien weglächelt, gilt als naiver Schönwetter-Willkommensklatscher. Wer zu viel darüber schwadroniert, als Verschwörungstheoretiker mit Chemtrail-Hintergrund.

Aber alles wird gut: Jetzt kommt Gerd. Und der ist ein Hoch.

gabriele.kuhn@kurier.at

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