Mehr als die Hälfte der Österreicher ist in Vereinen organisiert, mehr als 110.000 Vereine zählt das Land. Verpackt ist darin auch das enorme Potenzial der Freiwilligkeit, das sich von den Feuerwehren und Rettungsorganisationen bis hin zu sozialen Vereinen und die vielen Aktivitäten von Religionsgemeinschaften erstreckt.
Es ist unbestritten, dass deren Tätigkeiten dem Staat sehr viel Geld ersparen. Das wurde bisher bei den vielen „Jahren der Freiwilligkeit“, die sogar von der UNO und der EU ausgerufen worden waren, immer deutlich hervorgehoben. Und es muss auch jetzt wieder gesagt werden.
Die Freiwilligen brauchen in Zeiten der Corona-Krise Hilfe vom Staat. Da geht es nicht nur um Geld, auch wenn deswegen zuletzt vor allem Sportvereine und lokale Kulturinitiativen aufgeschrien haben. Letztere, weil sie das Gefühl haben, dass sie im lautstarken Förderungsfeilschen der Hochkultur komplett untergehen. Aber: Im nicht-professionellen Bereich wurde da von der Regierung mit dem NPO-Fonds ein gutes Ausgleichsinstrument für Vereine geschaffen.
Es geht vielmehr auch um Rahmenbedingungen, die eine Vereinsarbeit trotz Corona möglich machen – nicht bloß digital. Es geht darum, die Angst vor Clusterbildungen zu nehmen, die auch bei korrektem Corona-Verhalten möglich sind. Eine Angst, die derzeit in den meisten Fällen das Vereinsleben erstarren lässt. Es geht um die Nachwuchsarbeit, die jetzt nur sehr erschwert möglich ist. Es geht aber auch um ein gezieltes Hinschauen der Politik auf die Situation der Vereine, trotz der vielen anderen – größeren – Probleme, die momentan gelöst werden müssen. Es geht nicht zuletzt um Wertschätzung, die teilweise vermisst wird.
Die Vereine, die Freiwilligen stehen für einen Zusammenhalt in der Gesellschaft. Wenn der verloren geht, dann wird es als Konsequenz für den Staat teuer. Womit wir am Ende auch da wieder beim Geld gelandet sind.
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