Rücktritt, Neuanfang, Offensive und ...

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Änderungen an der Führungsspitze der SPÖ, während Grüne in der Regierung ankommen und die FPÖ konsequent ihre Themen setzt. Die ÖVP ist noch in der Selbstfindungsphase.
Michael Pekovics

Michael Pekovics

Jetzt liefert also auch die burgenländische SPÖ eine erste personelle Überraschung in dieser Legislaturperiode. Nämlich mit dem am Mittwoch bekannt gegebenen Rückzug von Jasmin Puchwein als Landesgeschäftsführerin.

Damit verliert Hans Peter Doskozil eine loyale Mitstreiterin, die seine Politik immer vehement verteidigt hatte.

Vor allem in den sozialen Medien war die gelernte Zahnarztassistentin und später Unteroffizierin überaus aktiv. Also dort, wo heute ja fast schon mehr Politik gemacht wird, als an den Stammtischen in den Gasthäusern.

Ein weiterer Vorteil der Doppelspitze mit dem Südburgenländer Kevin Friedl war die geografische Aufteilung des Landes. Ab August ist Friedl allein für das ganze Land von Kittsee bis Kalch zuständig, er übernimmt alle Aufgabenbereiche von Puchwein.

Da spielt’s alle Farben

Die Grünen sind hingegen weiter damit beschäftigt, sich in ihrer neuen Rolle als Teil der Landesregierung zurechtzufinden. Ein Vorteil dabei: Anja Haider-Wallner fällt es sicher leichter, diverse SPÖ-Vorhaben wie etwa die jüngst angekündigte Ausgliederung von Baudirektion und IT-Technik in neue Gesellschaften gutzuheißen. Hatten doch die oppositionellen Grünen derartige Vorgänge immer so kritisiert, wie es die jetzige Opposition tut.

Womit wir bei Blau und Schwarz wären. Mit der Rückkehr von Norbert Hofer ins Burgenland ist die Arbeit der Freiheitlichen definitiv professioneller geworden – es gibt kaum ein Thema, zu dem sich die FPÖ nicht zu Wort meldet. Inhaltlich setzt man derzeit voll auf Rechte von Menschen mit Behinderungen und Gleichstellung.

Bei der ÖVP tut man sich hingegen noch etwas schwer, eine klare Linie zu erkennen. Der Wechsel an der Spitze – Christoph Zarits als neuer Obmann, Bernd Strobl als Klubobmann – passierte erst vor knapp einem Monat. Die für eine Regierung üblichen 100 Tage "Schonfrist" wird man sich in dieser Situation aber wohl eher nicht leisten können.

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