Rot-Grün in Wien: Die zweite Halbzeit

In den ersten zweieinhalb Jahren Rot-Grün in Wien konnten sich besonders die Grünen profilieren. Jetzt drängt die SPÖ zurück in die Leader-Position.
Michael Jäger

Michael Jäger

Die SPÖ drängt zurück in die Leader-Position.

von Michael Jäger

über Rot-Grün in Wien

Wiens SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl bleibt sich treu. Das rot-grüne Modell wird bis zum Ende der Periode durchgezogen. „Wir haben einen Vertrag auf fünf Jahre. Ich bin vertragstreu.“ Sein Visavis, Maria Vassilakou, denkt ähnlich. Derzeit.

Wien wählt in gut zwei Jahren. Dann werden beide Parteien daran gemessen, was sie aus der einst als richtungsweisend bezeichneten Koalition gemacht haben. Profitieren konnten bisher nur die Grünen – mit ihrer Öffi- und Rad-Offensive. Die große Kür gelang aber nicht. Die Pannen rund ums Pickerl und die Gebührenlawine wurden besonders der SPÖ angelastet.

Am Anfang ging es Häupl und den Wiener Grünen um weit mehr als nur um ein neues Polit-Modell für die Stadt. Rot-Grün wollte in der Bundeshauptstadt zeigen, dass diese Regierungsform auch für die Bundespolitik taugt.

Die Euphorie ist verflogen. Die Wiener Rathaus-Koalition plagt sich mit den Mühen des Polit-Alltags. Aus anderen Bundesländern fehlt der Rückenwind.

Angesichts dieser Entwicklung hat Michael Häupl die Bremse gezogen. Die Spielräume für den Juniorpartner wurden bereits enger geschnürt. Denn die SPÖ will jetzt mit ihren Themen Wohnen, Soziales und Arbeitsplätze wenigstens die zweite Halbzeit gewinnen.

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