Verschandeln Windräder die Umwelt?

Verschandeln Windräder die Umwelt?
Bis 2030 soll aller Strom aus erneuerbarer Energie stammen – vor allem aus Windkraft. Die ist umstritten.

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Windräder sind eine (von vielen) Möglichkeiten, den Anteil fossiler Energiequellen an unserem immer größer werdenden Energiehaushalt zu reduzieren. Das ist schön.

Umweltfreundlich sind Windräder nicht!

Denn Umwelt und Natur definieren sich nicht nur über den Kampf gegen den Klimawandel, sondern auch über Parameter wie Optik, Unverfälschtheit, Lebensraum, Rückzugsgebiet. Und komme keiner mit dem Totschlagargument, von der Unverfälschtheit haben wir nichts mehr, wenn das Klima kippt – das ist Unfug.

Windräder mit bis zu 250 Meter Höhe sind keine Primeln in der Landschaft, Windräder sind per se hässlich. Fürs Auge des Menschen und für den Lebensraum vieler Tiere. Für jeden Ziesel werden ganze Wohnbauvorhaben gestoppt, aber Windräder dürfen ganze Populationen an Tieren vertreiben?

Nun liegt Schönheit der Natur im Auge des Betrachters. Und das Floriani-Prinzip („Heiliger Florian, zünd’ das Haus vom Nachbarn an“) ist natürlich ein schlechter Ratgeber bei der Abwehr hässlicher Windräder. Aber es gibt Gegenden, wo sie Platz haben, und solche, wo sie definitiv nicht hingehören. Man zerstört auch nicht die Krimmler Wasserfälle mit einem Kraftwerk.

Die Windkraftplanung in Österreich folgt oft dem Prinzip: Verarmter Adeliger verpachtet Grund an Windparkbetreiber und kriegt eine Förderung; der zuständige Bürgermeister bekommt auch eine Förderung und freut sich über einen halben Kindergarten und eine ganze Kaffeemaschine fürs Gemeindeamt; und der Windparkbetreiber kassiert Förderung für jedes Rad – egal wo es steht.

Ein Rad auf jedem Berg und in jedem Wald, Hauptsach’, es fließt Geld – das ist kein Konzept. Umweltfreundlich ist es, siehe oben, schon gar nicht.

Andreas Schwarz Der Autor ist Ressortleiter Außenpolitik und Kolumnist.

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