Höhere Parkgebühren für SUVs? Eine Stimme dagegen

Höhere Parkgebühren für SUVs? Eine Stimme dagegen
Höhere Parkgebühren für SUVs? Paris wird zukünftig den dreifachen Preis für große Autos verlangen
Johanna  Hager

Johanna Hager

Nein, weil das Vorhaben nicht durchdacht ist.

Das beginnt bei der fehlenden Definition, was unter einem Sport Utility Vehicle zu subsumieren ist, ob Größe oder Gewicht der entscheidende Parameter für die höhere Parkgebühr sein sollen und: Wie wer nach eben dieser Maßgabe kontrollieren wird, ob ausreichend bezahlt worden ist oder eben nicht.

Was bei der von Paris ausgehenden Diskussion auch hierzulande zudem oft außer Acht gelassen wird: Der Anteil der neuzugelassenen sportlichen Nutzfahrzeuge alias Geländewagen ist seit Jahren im Steigen begriffen. Laut Verkehrsclub Österreich erhöhte sich der SUV-Anteil allein in Österreich innerhalb von zehn Jahren von 13 auf 45 Prozent 2023 – und betrifft immer mehr auch ökologisch modernere Autos, also solche mit Hybrid- und Elektro-Antrieb.

Diese schonen zwar die Umwelt mehr, sind emissionsärmer, fallen aber buchstäblich oft ebenso schwer ins Gewicht wie Diesel oder Benziner.

Wer nachhaltig, langfristig und ökologisch wie ökonomisch sinnvoll, Verkehre in Innenstädten lenken und reduzieren will, der muss Konzepte liefern, die nachvollzieh- wie umsetzbar sind und alle miteinschließen, die ein Auto besitzen.

Denn autofreie Innenstädte werden so real wie notwendig werden wie das Rauchverbot im öffentlichen Raum oder der Gastronomie. Doch dafür müssen wir – Gesellschaft, Politik, Auto-Industrie – umdenken und weniger mit Ver- denn mit Geboten agieren.

Johanna Hager ist stv. Leiterin der Innenpolitik.

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