Obskure Spekulationen zum Fall Stepic
Unsere Berichterstattung war genauso objektiv, wie es KURIER-Leser bei allen Themen erwarten dürfen.
Ganz sicher werden die OffshoreLeaks das Steuer- und Anlagegebaren von weiteren mehr oder minder prominenten Österreichern zum Thema machen. Der KURIER wird darüber genauso unvoreingenommen und unbeeinflusst berichten wie im Fall Stepic. Dass der erste publik gewordene Fall ausgerechnet im Raiffeisen-Konzern und damit in der Einflusssphäre der KURIER-Eigentümer spielte, hat für uns vergangene Woche keine Rolle gespielt. Unsere Recherchen waren genauso faktentreu, die Berichterstattung genauso objektiv, wie es KURIER-Leser bei allen Themen erwarten dürfen.
Das hat manchen Mitbewerber dennoch nicht davon abgehalten, fehlende eigene Recherchen durch krause Verschwörungstheorien zu ersetzen. Die Kronen-Zeitung vermutete hinter dem Rücktritt von RBI-Chef Stepic eine Intrige, an der auch der KURIER beteiligt gewesen sein soll. Im Zentralorgan des Obskurantismus verwundert derartiger Unsinn nicht.
Leider begab sich aber auch die Presse-Redakteurin Kordik auf dieses Niveau. Deshalb zur Klarstellung: Als das Magazin News seine Kooperation mit OffshoreLeaks bekannt gab, war klar, dass auch Österreicher von Veröffentlichungen ausländischer Bankkonten betroffen sein würden. Die KURIER-Redakteure recherchierten, auch bei ausländischen Offshore-Partnern, erfuhren den Namen Stepic, konfrontierten ihn damit.
Das war saubere journalistische Arbeit, die auch Frau Kordik hätte betreiben können. Dann hätte sie die Stepic-Geschichte nicht verschlafen, sondern ihren Lesern präsentieren können, statt Tage später mit primitiven Spekulationen eine Kolumne zu füllen. Sie hätte alle Fakten auch von mir erfahren können.
Die KURIER-Redaktion ist zu Recht stolz auf ihr Redakteursstatut und lebt die darin garantierte Unabhängigkeit täglich.
Chefredakteur
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