Neue Energie für die Industrie

Die Industrie hängt am Gashahn – eine schnelle Lösung für den Ausstieg gibt es – wie so oft bei großen Abhängigkeiten – nicht.
Sandra Baierl

Sandra Baierl

In vielen Produktionsbetrieben wird derzeit intensiv gerechnet: Wie kann man die hohen Energiepreise in der Produktion abbilden oder in die Produkte einpreisen? Alles teurer machen ist ein Weg, aber was bedeutet das für den Absatz? Wer kauft dann noch?  Manche Betriebe gehen so weit, dass sie die Produktion  aussetzen, weil es sich bei den derzeitigen Energiekosten einfach nicht rentiert, bestimmte Produkte herzustellen. Beispiele dafür sind  etwa  in der Papierindustrie zu finden. 

Die Gas- und Energiepreise sind hoch wie nie – das trifft auch die produzierenden Betriebe hart. Die Abhängigkeit der Industrie von Gas ist groß  –  41,5 Prozent des gesamten Gases wird für den produzierenden Bereich verwendet. In vielen Betrieben hängt die gesamte Produktion am Gashahn.  

Eine schnelle Lösung für den großflächigen Ausstieg der Industrie aus der Energieabhängigkeit gibt es nicht. Der Umstieg auf alternative Energien, die Umstellung auf eine weitgehend energieautarke Produktion ist aufwendig, kostspielig und wohl auch nicht in jeder Industrieanlage realistisch.   Da braucht es viel Umbau, Neubau und große Investitionen. 

Gut geht es  aktuell jenen Betrieben, die in den vergangenen Jahren schon umgestellt haben.   Weil sie, aus welchen Motiven auch immer, ihren Energiehaushalt neu aufgestellt haben, oder, im Zuge eines Neubaus, komplett auf Energieunabhängigkeit gesetzt haben. Wie gut das gehen kann, zeigen unsere zwei Vorzeigebetriebe Wolf  Nudeln im Burgenland und Ringana in der Steiermark. Der eine verwendet den Hühnerkot für die Biogasanlage, die anderen haben Sonden in die Erde gebohrt, um sich die Energie von dort zu holen. Die hohen Gaspreise tangieren beide weitgehend nicht, die Investitionskosten werden über die Jahre abgeschrieben und sich amortisieren.     

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