Nachhaltige Klimapolitik jetzt!

Ein Gastkommentar zum aktuellen Thema Klimaänderung und nachhaltigen Umweltschutz
Hans Harrer

Hans Harrer

Man feiert die Fridays for Future-Bewegung und findet Klimaschutz plötzlich allerorts cool. Tatsächlich passiert im Bereich Klimaschutz aber überall zu wenig, um für die nächste Generation eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Wir erleben täglich, dass sich das Klima verändert hat. Extreme Hitze, gefolgt von Kälte, Stürmen, Überschwemmungen, Muren und vieles mehr, beeinträchtigen nicht nur unser Leben und die Wirtschaft, sondern zuallererst die Natur. Dabei ist es unerheblich, ob der Mensch dabei eine „große“ oder eine „eher weniger große“ Rolle spielt. Solange wir gewisse Naturereignisse negativ mitbeeinflussen, ist es höchst an der Zeit unser Verhalten zielorientiert zu ändern, wobei es dabei unwichtig sein muss, ob es Wählerstimmen kosten kann.

Aktuell gibt es von allen Parteien große Willensbekundungen eine aktive Klimapolitik zu forcieren, nur wo sind die tatsächlichen, und vor allem auch nachhaltig umsetzungsfähigen Strategien, die alle Ressorts betreffen? Einzelmaßnahmen, wie Rad - statt Autofahren, und Verbote, Strafen oder gar Forderungen nach Klimaanlagen für alle Gemeindebauten, wie von der SPÖ-Spitzenkandidatin gefordert, können nicht das „sozial verträgliche“ Klima-Programm für Österreich sein.

Österreich steht immer noch vor der großen Herausforderung, die Treibhausgase von jährlich 80 Mio. Tonnen bis 2030, gemäß dem Pariser Klimaabkommen, auf 40 Mio. Tonnen jährlich zu reduzieren. Noch hat es allerdings keinerlei nennenswerte Reduktion ergeben. Große Industriezweige, wie z. B. die Automobil- und deren Zulieferindustrie, stehen vor einem enormen Umbruch ihrer Geschäftsmodelle und die derzeitige Mitarbeiterzahl wird nicht zu halten sein. Daher ist für die Zukunft auch eine Strategie gefordert, wie man diesen Menschen, die in ihrem angestammten Berufsfeld dann keinen Job mehr finden, helfen kann.

Umweltschonende Innovationen fördern

Ein wichtiger Aspekt ist es auch zu erkennen, dass Klimapolitik nicht das wirtschaftliche Gefüge zerstört. Dazu gehört, dass wir ausreichend in Forschung und Entwicklung investieren, um den Fortschritt durch neue, umweltschonende Technologien zu ermöglichen. Denn gerade in diesen liegt ein großes Potenzial für die Zukunft und in neuen innovativen Arbeitsplätzen. Daher müssen auch die Förderungs- und Subventionspolitik neu gedacht werden.

Klimapolitik darf sich nicht nur in Verboten und Einzelmaßnahmen des Umweltministeriums ergehen, sondern muss völlig neu und ressortübergreifend gedacht werden. Das Schüren von Neid und Missgunst darf kein probates Mittel sein, um vom Wesentlichen abzulenken. Dass auch die Finanzierbarkeit eine Rolle spielen muss, ist selbstverständlich, allerdings haben wir es geschafft Milliarden für marode Banken aufzubringen. Dann muss es mit ein wenig Kreativität auch möglich sein, für unsere lebenswerte Zukunft eine erträgliche Lösung zu finden.

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender  des Senats der Wirtschaft Österreich zum Thema „Bürokratieabbau“.

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