„Menschen sind unterbewertet“

Die Arbeitswelt verändert sich radikal. Mit Skepsis und Angst kommen wir aber nicht weiter.
Thomas Prenner

Thomas Prenner

Spricht man über die Zukunft der Arbeit, mangelt es nicht an Voraussagen und Prognosen.

Erst vor wenigen Wochen warnte die OECD ihre Mitgliedsländer, dass in den nächsten Jahren bis zu 210 Millionen Arbeitsplätze Robotern zum Opfer fallen werden. Alleine durch selbstfahrende Autos könnten abertausende Lkw- und Taxifahrer ihren Job verlieren. Völlig automatisierte Produktionsabläufe in Fabriken sind bereits Realität. Die Änderungen kommen schnell, das heißt aber nicht, dass zu wenig Zeit bleibt, um zu reagieren. Gerade in Österreich fällt die Angst vor den Robotern, die Arbeitsplätze wegnehmen, auf fruchtbaren Boden. Ist doch in vielen Köpfen – auch durch Versäumnisse der Politik – eine gewisse Technologieskepsis tief verankert, die durch Warnungen wie die der OECD noch befeuert wird.

Ziel für Politik und auch Gesellschaft ist es aber nicht, sich aus Angst vor den Maschinen zu verstecken oder die Änderungen einfach zu ignorieren. Stattdessen gilt es, mit mutigen Schritten der neuen Welt der Arbeit zu begegnen und die positiven Auswirkungen zunehmender Automatisierung umso stärker zu nutzen und in den Vordergrund zu stellen.

Menschen müssen auf die Veränderungen vorbereitet werden. Der Schlüssel dafür ist Bildung und Ausbildung. Wollen wir in eine positive Zukunft blicken, gilt es, in Schulen und Universitäten, aber auch bei Lehrberufen und Weiterbildungen anzusetzen. Denn auch Roboter haben noch einen weiten Weg vor sich und werden auch künftig gut ausgebildete Menschen an ihrer Seite brauchen. Erst kürzlich räumte etwa Tesla-Chef Elon Musk ein, dass in den Fabriken des Autokonzerns zu viel automatisiert wurde. Fehler hätten sich darum eingeschlichen. „Menschen sind unterbewertet“, so Musk.

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