Wut!! So viel Wut

Wut!! So viel Wut
Überall herrscht Wut. Wie viele kleine Brandherde, die immer größer werden. Die Menschen haben es satt.
Laila Docekal

Laila Docekal

Irgendwer muss immer schuld sein. Die ungeschützten Impfgegner, die ungetesteten Geimpften. Die zaudernde Politik, die mahnenden Experten. Die distanzlose Jugend, die ignoranten Alten.

Die einen sind froh, dass endlich der Lockdown ausgerufen wurde, die anderen können es nicht fassen, dass es schon wieder passiert. Die einen Eltern toben, warum es Präsenzunterricht gibt, wo noch so viele Kinder ungeschützt sind. Die anderen verzweifeln weil ihre Kinder beim Distance Learning jeglichen Halt verlieren.

Wut, so viel Wut. Ob beim Schimpfen an der Supermarktkassa oder in den sozialen Medien, überall herrscht Wut. Wie viele kleine Brandherde, die immer größer werden. Die Menschen haben es satt.

Vorbei sind die Zeiten, in denen wir abends auf den Balkonen standen, um für jene zu klatschen und zu singen, die unsere Kranken pflegen oder dafür sorgen, dass wir weiter mit allem versorgt sind, was wir zum Leben brauchen. Vorbei das Miteinander, vorbei das Gefühl von wir schaffen das.

Auch, wenn vieles in diesen Tagen mehr als schiefgegangen ist, eine Sache hat Bundeskanzler Alexander Schallenberg treffend auf den Punkt gebracht: Wir sitzen alle im selben Boot. Und genau das haben wir im Laufe der vergangenen Lockdowns und vor allem seit Einführung der Impfung mit allen Diskussionen um Geimpfte und Impfverweigerer vergessen. Wir kommen alle nur mit vereinten Kräften aus dieser Misere heraus.

Solange wir diese Lektion nicht gelernt haben, drehen wir uns weiter im Kreis und verglühen irgendwann einer nach dem anderen im Feuer unserer Wut.

Dabei haben wir trotz aller Fronten noch immer eine große Gemeinsamkeit, ein großes Ziel, das uns alle eint: Wir wollen endlich wieder zu einem normalen Leben finden.

laila.docekal@kurier.at

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