Wo Packerl herkommen und wo sie hingehen

Wo Packerl herkommen und wo sie hingehen
Jetzt haben wir diesen Geschenkewahnsinn endlich wieder hinter uns.
Laila Docekal

Laila Docekal

Beim Schenken gibt es ja zwei Gruppen von Menschen: Die einen, die leicht zu beschenken sind, weil sie so eindeutige Interessen haben, dass die Richtung klar ist. Und die anderen, die selbst nicht wüssten, was sie sich schenken sollen, weil sie eh schon alles haben.

Umgekehrt gibt es bei den Schenkern jene, die im Vorweihnachtstrubel froh sind, dass sie ihre Packerl-Liste abgearbeitet haben. Und jene, die bis zum Schluss von Geschäft zu Geschäft gehetzt sind, um die eine Sache zu finden, über die sich der Beschenkte freuen könnte.

Ungeachtet dessen scheint es aber ein Naturgesetz zu sein, dass sich unter dem Baum Geschenke finden, die man am liebsten gleich wieder loswerden würde. Auch da gibt es mehrere Varianten, wie man mit einem Präsent aus der Abteilung „nett gemeint, aber was soll ich damit anfangen?!“ umgeht: Am beliebtesten ist das übertrieben freudige Lächeln in Kombination mit der verzweifelten Suche nach einem höflichen Adjektiv: Das ist aber ein, äh, tolles Geschenk! Mein größter Respekt gilt jenen, die Humor aufbringen – wie S., die von ihrem Mann eine Flasche Schnaps und ein Häferl bekommen hat. Prost!

Im besten Fall lässt sich das Geschenk umtauschen oder in einen Gutschein umwandeln, im schlechtesten ist es ein Fall für die hinterste Ecke im Kasten.

Freundin P. hatte daher vor Jahren die Idee zur Geschenke-Tausch-Party. Jeder gibt ein ungeliebtes Packerl am Eingang ab. Im Laufe des Abends werden die Geschenke neu verteilt. Das sorgt zumindest für ein paar Lacher und manche konnten ihr neues Geschenk tatsächlich brauchen. Pandemiebedingt ist die Party leider wieder ausgefallen – aber mein Kasten kann die nächste kaum erwarten.

laila.docekal@kurier.at

Wo Packerl herkommen und wo sie hingehen

Kommentare