Wie es einen Burgenländer ans Ende der Welt verschlägt – nach Simmering
Schnell. Und plötzlich steht der Burgenländer allein auf weiter Flur – und das mitten in Wien. Rundherum nur Autos: Da die A4, dort die A23 und vor einem ein Parkplatz, so weit das Auge reicht. Wobei Letzteres im Burgenland zu jedem Kreisverkehr gehört: Parkplätze für die dazugehörigen Supermärkte und Fachmarktzentren.
Kanns. Zurück nach Wien – und richtig geraten: An den Autobahnknoten Simmeringer Haide verschlägt es einen nur dann, wenn das eigene Gefährt nicht richtig abgestellt, also abgeschleppt wurde. Blöd gelaufen für Ihren Kolumnisten, schon die Fahrt zur Abschleppgruppe MA 48 war abenteuerlich. Nicht etwa, weil öffentlich und lang, sondern weil ins Unbekannte.
Der Taxler, um einiges billiger als der Uber, wusste zwar gleich, dass die Jedletzbergerstraße Sammelpunkt der abgeschleppten Autos ist. Wie dort aber hinkommen, war ihm nicht gleich klar. Stau da nämlich und dort auch, meinte er, war dann aber doch hoch erfreut übers (zu hohe) Trinkgeld, weils mir da schon wurscht war. Angesichts der 300 Flocken für die Aktion, soll wenigstens einer eine Freude damit haben.
Gehen. Dass die dann irgendwie auch meinerseits war, hat mit den echten Wiener Originalen zu tun, die da ihren Dienst tun, im Niemandsland zwischen den Autobahnen. „Ah, der Zulassungsschein ist im Auto?“, fragt der Portier in echtem Wienerisch. „Na samma froh, dass kana g´fladert hat.“ Und dann, mit einem Hauch von Verständnis für die Situation und im Glauben, dass Burgenländer nur zum Shoppen nach Wien kommen: „A teurer Einkauf, ha?“
Derart verstanden gefühlt, wenn auch falsch, ging´s retour in die Heimat – über den größten Parkplatz Österreichs (der Tangente) ins Land der größten Parkflächen, wo Autofahrer noch Könige sind: ins Burgenland.
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