Wer übernimmt die meiste Arbeit?

Konfliktpotenzial. Es geht ja nicht nur um die großen Brocken.
Laila Docekal

Laila Docekal

Bei der Frage der Aufgabenverteilung in einem geteilten Haushalt bewegt man sich sehr schnell auf sehr dünnem Eis. Ich behaupte einmal, die wenigsten gestehen von sich aus ein, dass sie mehr im Haushalt helfen sollten. Und wenn, dann seltenst, weil sie wirklich davon überzeugt sind, sondern vielmehr, um des lieben Friedens willen.

Wer es ganz genau wissen möchte, findet im Internet den sogenannten Mental-Load-Test  – hier hilft ein Fragebogen dabei, sich (und dem Partner oder der Partnerin) bewusst zu machen, wie viel Arbeit im Alltag eigentlich anfällt. Bevor die Ersten in Schnappatmung verfallen: Der Test berücksichtigt die Sorgearbeit für Familie und Haushalt genauso wie die Erwerbsarbeit.

Da finden sich Klassiker wie Wäsche aufhängen und wegräumen (jeweils eigene Punkte) genauso wie Abflüsse reinigen, Gartenarbeit erledigen oder die Steuererklärung machen. Auf der Liste findet man aber auch vermeintliche Kleinigkeiten wie Schulbedarf besorgen, Arzttermine oder Freizeitaktivitäten vereinbaren, Auto waschen oder zur Reparatur fahren und Fahrräder instand halten. Ein Punktesystem hilft dabei, die Arbeiten fair zu beurteilen.

Doch schon vor der Auswertung könnte da so manchem (oder auch so mancher) schnell dämmern, dass die Verteilung der Aufgaben gar nicht sooo ungerecht ist wie angenommen (oder sogar ständig vorgeworfen).

Vielleicht bietet der Test aber auch einen guten Anstoß darüber zu reden, welche Aufgaben neu verteilt werden könnten und wie das am besten gelingt.

So oder so sollte die Basis für ein friedliches Zusammenleben nicht auf Kosten einer Seite gehen.

laila.docekal@kurier.at

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