Warum wollen wir überhaupt in den Weltraum?

Astronaut Buzz Aldrin mit einem Seismographen vor dem Mondlandemodul von Apollo 11
Unendliche Weiten: Heute gibt es eine Hörempfehlung von mir, von der ich selbst überrascht bin, weil das eigentlich gar nicht mein Thema ist.
Laila Docekal

Laila Docekal

Als ich mit Kind und Kegel zu Allerheiligen im Auto unterwegs war, lauschten wir Eltern genauso wie unsere Vierjährige gebannt der Radio-Sendung von Elisabeth Scharang auf FM4. Es ging um Weltraummissionen und Analog-Astronauten und -innen, die sich auf eine simulierte Marsmission vorbereiten. Wir waren so gebannt, dass wir länger im Auto geblieben sind, um die Sendung zu hören.

Wozu braucht es diese ganze Weltraumforschung überhaupt? Gibt es nicht genug wichtigere Probleme, die es auf der Erde zu lösen gäbe? Das hätte ich mir alles vor dieser Sendung gedacht und wurde eines Besseren belehrt. Denn gerade dieser Drang, unerreichten Zielen näher zu kommen, hat uns als Menschheit immer wieder um große Sprünge weitergebracht. Von der Wetter-Vorhersage dank Satellitenbildern über durchsichtige Zahnspangen bis hin zu banalen Alltagsgegenständen wie Schaumstoff: All das und noch viel mehr gäbe es ohne Weltraumforschung nicht.

Astronautinnen erzählten vom Zauber, wenn rundherum alles still und ruhig ist. Frauen haben die Stille im Salzwassertank übrigens dreimal so lange ausgehalten. Und wer hätte das gedacht: Österreich kann mit führenden Experten aufwarten, die etwa konsultiert werden, wenn es darum geht, das immer größer werdende Problem des Weltraumschrotts in den Griff zu bekommen.

Beeindruckend war auch die Interviewpartnerin, die zuvor Friseurmeisterin war, weil ihr Mathelehrer in der Schule ihr das Vertrauen in ihr Talent genommen hatte. Jetzt ist sie Doktorin der Physik und Analog-Astronautin. Und forscht an Dingen, die den Menschen in 20 bis 30 Jahren zum Mars bringen sollen. Beim Zuhören spürt man: Wir sind mitten in dieser Reise und sie ist jetzt schon ein großes Abenteuer.

laila.docekal@kurier.at

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