Warum eine TV-Sendung St. Pölten ins Jammertal stürzte
Wütende Nachrichten. In St. Pölten brodelt es. Die Stadt ist in Unruhe, Proteste werden laut, es erreichen mich wütende Nachrichten. Es geht, Sie ahnen es vermutlich bereits, um den ORF.
Betonwalze. Was war passiert? Vergangenen Sonntag wurde der dokFilm „Mein St. Pölten“ ausgestrahlt. Eifrig wurde in den sozialen Medien auf diesen Termin hingewiesen, die Vorfreude war groß. Endlich St. Pölten! Endlich prominent im Fernsehen! Was sollte auch schon schiefgehen? Die nach faulen Eiern riechende Glanzstoff ist längst Geschichte, die im Jahre Schnee geplante Betonwalze namens S34 noch nicht gebaut und die hässlichen Wohnbunker, die da und dort entstehen, wird ja hoffentlich niemand filmen wollen.
Annaberg. Drei Promis führten durch die Sendung, die Rundgänge durch die City fielen allerdings eher kurz aus. Maggie Entenfellner (Journalistin) sah man vor allem beim Karteln und Hundestreicheln in ihrem Heimatort Stössing (25 Kilometer vom Rathausplatz entfernt). Gunnar Prokop (Ex-Handballtrainer), der über sein bewegtes Leben berichtete, spazierte durch Annaberg (54 Kilometer entfernt) und Christina Gansch (Opernsängerin) präsentierte Kirchberg an der Pielach (29 Kilometer entfernt).
„Frechheit“, „Themenverfehlung“, „ein Witz“, urteilten danach aufgebrachte Bürger. Ich gehe mit den Machern der Sendung nicht so hart ins Gericht. Ich glaube, dass bei dieser Dokumentation die Menschen im Vordergrund standen. Allen dreien habe ich gerne zugehört.
Eine Stadt lebt von den Menschen und ihren Geschichten. Genau das macht St. Pölten übrigens auch so lässig.
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