Von Miami nach Niederösterreich: geliftet, gespritzt und gebotoxt

Von Miami nach Niederösterreich: geliftet, gespritzt und gebotoxt
Warum es in Zeiten der Krise einen Run auf Schönheitskliniken gibt. Und Manfred Deix fehlt.
Johannes Weichhart

Johannes Weichhart

Seicht. Die ersten operierten Busen habe ich in Miami gesehen. Es muss um 2004 gewesen sein, ich stand in einem Pool (die Amerikaner mögen es seicht, weil sie Angst vor Klagen haben) und beobachtete drei Damen, die wiederum ihre neuen Brüste bewunderten, die stramm wie Bojen im Wasser standen. Es war ein merkwürdiger Anblick, sicherlich kein schöner, Baywatch in echt irgendwie, für einen Bub vom Land jedenfalls etwas Einprägsames.

Spritze in der Krise. Dieser Tage musste ich aus dem ORF erfahren, dass sich mittlerweile auch in Niederösterreich die drei „Gs“ (geliftet, gespritzt und gebotoxt) immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Die Kollegen vom Fernsehen berichteten, dass es im Land bei Schönheitsoperationen einen regelrechten Boom gebe. Und zwar sei zum Straffen des Goderls und der Faltenbeseitigung die Corona-Krise genutzt worden. Ein großes Service in Zeiten der Pandemie – da dürften aber einige ganz gut durch die Krise gekommen sein!

Experte spricht. Auslöser für den Run auf Schönheitskliniken seien übrigens die vielen Video-Sitzungen gewesen. Ein Experte erzählte im Interview: „Dazu gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen. Während der Videokonferenzen haben 40 bis 50 Prozent der Teilnehmer etwas gefunden, das sie an sich stört und das sie vorher nicht bemerkt haben. Nur fünf Prozent haben etwas gefunden, das ihnen an sich gefällt.“

Fünf Prozent! Wo ist nur die Gelassenheit der Menschen geblieben?

Der große Manfred Deix sagte einst, er arbeite lediglich, „um etwas Schönheit unters Volk zu streuen“. Er fehlt. Besonders in Zeiten wie diesen.

Bleiben Sie gesund!

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