Vom ersten Führerschein bis zur Disco ist es nicht mehr weit, da muss ich bremsen
Kein Disco-Besuch. Meine Tochter (9) ist seit kurzem stolze Führerscheinbesitzerin. Gleich nachdem sie die Radfahrprüfung mit Bravour bestanden hatte, erklärte sie mir, dass sie künftig ohne Begleitung auf der Straße fahren werde. Vielleicht hätte ich ihr in diesem Moment sagen sollen, dass sie erst mit 35 in die Disco gehen darf, aber ich lächelte nur milde und spiele nun auf Zeit. Im Winter radelt es sich eh schlecht, danach schauen wir weiter.
Kopfstand am Asphalt. Am Tag vor der Prüfung brachte ich das Rad meiner Tochter, die unterdessen daheim die Verkehrszeichen lernte, mit dem Auto zur Fahrschule, wo es in einem Container versperrt wurde. Die Anreise der Schüler am nächsten Tag erfolgte nämlich mit dem Bus.
Ich dachte an meine eigene Radl-Prüfung zurück, die vor mehr als 30 Jahren doch ganz anders ablief. Noch führerscheinlos fuhren wir mit unseren Bikes zu einem Parkplatz in die Stadt, wo ein Parcours aufgebaut war. Ein Mitschüler riss auf dem Weg dorthin einen gewaltigen Stern, er hatte zu heftig an der Vorderbremse gezogen, fabrizierte deshalb einen Kopfstand auf dem Asphalt. Kein Wunder, hatte er sich doch das Herren-Rennradl des Bruders ausgeborgt.
Der Volksschulkollege, der nach dem Sturz tapfer weiterfuhr, bestand die Prüfung übrigens nicht. Er war, kein Scherz, dem anwesenden Polizisten über die Zehen gefahren. Ob er den theoretischen Teil auch so verhaute, weiß ich nicht mehr. Möglicherweise hat sich der Inspektor den Schüler aber genau gemerkt, weil ich ihn Jahre später in Handschellen vor Gericht sah. Aber das ist eine andere Geschichte.
Bleiben Sie gesund!
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