Vertreibung aus den Bekleidungsgeschäften: Ist alles eine große Verschwörung?

Vertreibung aus den Bekleidungsgeschäften: Ist alles eine große Verschwörung?
Tieftraurig und fadisiert stehen wir vor den Läden, weil es drinnen keine Sitzgelegenheiten gibt.
Johannes Weichhart

Johannes Weichhart

Tieftraurig. Immer wenn ich durch Einkaufsstraßen spaziere, dann fallen mir die vielen tieftraurigen Männer auf, die vor den Bekleidungsgeschäften herumstehen. Ihre Blicke sind starr, es wird wahnsinnig viel geraucht, manche wischen gelangweilt auf ihren Handys herum. Es sind Orte, wo die Zeit gar nicht vergehen will.

Brüder im Geiste. Wenn ich diese armen Seelen sehe, will ich ihnen nur eines zurufen: „Ihr seid meine Brüder im Geiste! Was uns zusammenbringt, ist die Ignoranz der großen Läden.“

Zur Seite geschoben. Es ist eigentlich unfassbar, dass es in vielen Geschäften, die sich gern als modern, hip und trendig bezeichnen, keine Sitzgelegenheiten gibt. Kein Stuhl, keine Bank, keine Couch – nichts. Kaum lehnt man sich aus Mangel an Möglichkeiten an ein Regal, wird man von einem Verkäufer oder Verkäuferin sanft zur Seite geschoben. Was bleibt, ist die Straße. Hier kann man dann warten, bis sich der Rest der Familie im Shop neu eingekleidet hat.

Offene Fragen. Warum ist das so? Bisher hat mir diese Frage noch niemand beantworten können. Vielleicht bin ich auch einer großen Verschwörung auf der Spur, ich weiß es nicht. Über sachdienliche Hinweise würde ich mich jedenfalls sehr freuen.

PS: Zu meiner letzten „Trinkgeld“-Kolumne, die in der NÖ-Ausgabe des KURIER erschienen ist, habe ich eine Flut an Leserbriefen bekommen. Viele davon auch aus Wien. Die meisten Schreiben waren nett und freundlich, manche nicht so. Ich werde alle beantworten, geben Sie mir nur bitte etwas Zeit dafür.

Vertreibung aus den Bekleidungsgeschäften: Ist alles eine große Verschwörung?

Autor: Johannes Weichhart

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