So war das mit dem "Hot Summer" nicht gemeint

So war das mit dem "Hot Summer" nicht gemeint
Sommer in Wien, für gebürtige Landkinder immer wieder eine lehrreiche Erfahrung.

Julia Pfligl

Wer derzeit am Wochenende ein Wiener Freibad aufsuchen möchte, braucht gute Nerven und viel Sonnencreme: Am brütend heißen Samstagmorgen war die Schlange vor dem Eingang bereits länger als vor Eisgreissler und Post zusammen. Immerhin ist man schon gebräunt, bevor man überhaupt eine Liege gesehen hat.

In die „Fast Lane“ kommt man mit einem Online Ticket, weshalb sich Freundinnen mit stickigen Wohnungen mitten in der Nacht den Wecker stellten, um beim Vorverkauf abzustauben (so, wie sie es früher für Konzertkarten getan haben – hach, die gute alte Zeit). Die Kombination aus Hitzewelle und Pandemie macht Freibad-Tickets zum neuen Luxusgut, wer hätte das gedacht.

Für gebürtige Landkinder – Schreibende eingenommen – ist der Sommer in Wien jedes Mal wieder eine interessante Erfahrung. Man lernt viel Neues, zum Beispiel, wie viele Leute in ein Schwimmbecken passen und dass die Wahl des Bades zur Glaubensfrage wird, wenn die Auswahl so groß ist (Krawa oder Gänsehäufel?). Den eigenen Lebensentwurf (Wohnen in der Stadt! So cool!) beginnt man dann zu hinterfragen, wenn man mit FFP2 in eine unklimatisierte Bim steigt und in den wohligen Dunst aus Schweiß und ... Schweiß eintaucht. So war das mit dem „Hot Vax Summer“ sicher nicht gemeint.

Diesen prophezeien Soziologen, weil viele Junge bis Ferienbeginn geimpft sein werden. Vax (kurz für vaccine, Impfung) wird rasch zu Sex führen, nachdem Singles eine monatelange Dürrezeit hinter sich gebracht haben und nun, Achtung Wortspiel, richtig heiß sind.

Weil der KURIER stets auf Service bedacht ist, empfahl er unlängst eine hitzefreundliche Sexstellung: das fliegende Entenpaar. Klingt irgendwie eher nach Gänsehäufel als nach Krapfenwaldl.

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