Von Smartphones und wer was wann damit machen darf

Ein Mädchen schaut ins Smartphone.
Wenn Kinder und Teenager gezwungermaßen ohne Handy unterwegs sind, merken sie: Das echte Leben ist ziemlich spannend!
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Wir haben sehr oft Diskussionen darüber, wie oft, wie lange und wofür das Handy in welchem Alter genutzt werden darf. Eigentlich entstehen 90 Prozent der Streitsituationen innerhalb der Familie aufgrund diverser Mobilgeräte und Bildschirme. Und natürlich, weil wir „die strengsten Eltern der Welt sind und alle, wirklich alle anderen mit ihren Smartphones machen dürfen, was sie wollen“.

Vielleicht ist es ja eine der großen, wenn nicht die größte Herausforderung am Elternsein heutzutage, Kindern und Jugendlichen einen gesunden, verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet im Allgemeinen und Smartphones im Konkreten zu lehren. Dafür müssen wir Eltern uns sowohl auskennen als auch selber verantwortungsvoll handeln – zwei sehr harte Brocken.

"Du starrst nur aufs Handy!"

Nicht erst ein Mal haben unsere Mädels zu mir gesagt: „Du hörst ja gar nicht zu, du starrst nur auf dein Handy!“ Und sie hatten recht. Irgendetwas war wieder unfassbar witzig, wichtig oder unaufschiebbar, während sie mir eigentlich von ihrem Tag erzählen wollten.

Dabei ist es eine schwierige Balance. Sie müssen wissen und verstehen, dass das Handy zum Teil auch mein Arbeitsgerät ist, dass ich Mails lese, Termine vereinbare, Ideen sammle und Gedanken in kurzen Notizen festhalte.

Spannendes, echtes Leben

Die Älteste war gerade auf einem Pfadfinderlager. Handys und Spielkonsolen durften nicht mit. Das sorgte vorab für diverse Diskussionen („Wie soll das gehen?“) und führte zu weniger guten Ideen („Ich schmuggle das Handy in den Koffer!“). Nach sechs Tagen in der Natur ist sie komplett matschig, hundemüde und rundum glücklich heimgekommen, mit der Erkenntnis, dass das echte Leben auch ziemlich viel zu bieten hat. Beizeiten sogar mehr als die virtuelle Welt, denn „ich habe das Handy gar nicht vermisst“.

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