Rückblick auf die WM 1998, die mich bei der Matura ins Schleudern brachte
Müde Schüleraugen. Kürzlich hat sich ein Pädagoge bei mir beklagt, dass der Fußball derzeit wichtiger sei als das Lernen. Panini-Album statt Mathe-Buch, Arnautovic hier, Arnautovic da, müde Schüleraugen am Morgen.
Traumsolo. Was soll ich sagen? Ich wurde selbst Opfer eines Fußball-Großereignisses. Schließlich ist die Weltmeisterschaft im Jahr 1998 (aus meiner Sicht) daran schuld, dass es mich bei der Matura so dermaßen zerlegt hat, dass es mir selbst etwas peinlich war. Zwar habe ich das Traumsolo des Engländers Michael Owen samt Torabschluss gegen Argentinien gesehen, war dafür aber bei der Englisch-Prüfung komplett blank. Also eigentlich habe ich alle Spiele im Fernsehen mitverfolgt, die Bücher blieben zu oft unberührt in der Ecke liegen.
Krawatte. Die Reifeprüfung glückte deshalb erst im zweiten Anlauf. Im darauffolgenden Herbst, als ich schon der Republik diente, legte ich für einen Tag die Bundesheer-Uniform ab, ließ mir von einem Vizeleutnant die Krawatte richtig binden, nahm seine aufmunternden Worte entgegen und bestand die Matura.
Die anschließende Party im Soldheim in der Kaserne Mautern war nicht die schlechteste, soweit ich mich noch erinnern kann.
Wissen. Jetzt gratuliere ich allen Schülern, die ihr Wissen erfolgreich vor einer Kommission präsentiert haben. Und all jenen, die im Herbst noch eine kleine Ehrenrunde bzw. Kompensationsprüfung vor sich haben, drücke ich fest die Daumen. Nicht nervös machen lassen, es ist zu schaffen. Viel Glück!
Bleiben sie gesund.
Kommentare