Von ausgedehnten Reisevorbereitungen und guten und bösen Passbildern
Ich reise demnächst beruflich nach China. Und ich bemerke: Es ist allerhand zu tun, damit man in dieses Land kommt. Man braucht nämlich ein Visum und der Aufwand dafür ist erstaunlich. Was alles abgefragt wird, auch.
Jahresnettoeinkommen, die Daten aller Familienmitglieder bis hin zu den eigenen Eltern, sämtliche Arbeitgeber bisher sowie alle Ausbildungen und noch viel, viel mehr. Und es werden spezielle Passbilder verlangt, sehr spezielle. Ich ließ meine aufgrund einer Empfehlung bei einem bekannten Unternehmen, das auch Brillen und Hörgeräte verkauft, anfertigen.
Alles ging blitzschnell, drei Minuten später war ich wieder draußen. Beim Versuch, die Fotos online in diverse Formulare einzufügen, streikte das chinesische System aber und wies mich beleidigt auf den farblich falschen Hintergrund der Bilder hin.
Problemlösung mal anders
Zweiter Besuch im selben Geschäft: Großes Eingeständnis, ja, das funktioniere oft nicht, aber sie wissen jetzt auch nicht, wie man das besser machen könne, deswegen „geben wir Ihnen lieber das Geld zurück und versuchen es nicht nochmals.“ Okay, das ist auch eine Art Probleme zu lösen. Da stand ich also, ich armer Tor, und war so klug als wie zuvor, um es mit Goethe zu sagen.
Dann erinnerte ich mich an ein kleines Fotostudio in der Nähe. Ich spazierte hinein, schilderte das Anliegen, es wurden Fotos angefertigt, die das chinesische Computersystem mit einem grünen Haken belohnte. Jetzt muss ich nur noch nach Wien fahren und meine Fingerabdrücke abgeben, dann kann es losgehen.
Wie ich auf diesen Passbildern aussehen, darüber möchte ich schweigen. Falls es da draußen Menschen gibt, die sich jemals bei einem Passbild gedacht habe: „Wow, ich sehe fantastisch aus!“ melden Sie sich bitte und treten Sie den Fotobeweis an!
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