Phantom-Corona und der ultimative Schnuppertest

Phantom-Corona und der ultimative Schnuppertest
Wenn’s nach meiner Paranoia geht, hatte ich schon mindestens zwei Mal Covid.
Laila Docekal

Laila Docekal

Beim ersten Mal hatte ich ein böses Gerstenkorn, das aufs andere Auge übergesprungen ist. Die Lider waren rot und geschwollen, an Kontaktlinsen war nicht zu denken. Wir waren im ersten Lockdown und ich konnte der Außenwelt meinen Anblick ersparen. Natürlich kursierten genau da Meldungen, dass man auch auf den Augen Corona haben kann – zwei Ärzte, drei Antibiotika und vier unterschiedliche Augentropfen später waren alle Corona-Tests negativ und meine Augen haben wieder normal ausgesehen. Der erlösende Tipp vom Augenarzt: Schauen Sie eine Weile nicht mehr hin. Siehe da, es hat geholfen!

Meinen zweiten Covid-Verdacht hatte ich nach einer durchfrorenen Woche im Büro: Im Sinne der Sicherheit ist hier ständig das Fenster offen – blöderweise saß ich genau im Luftzug und war nicht für die eisigen Temperaturen angezogen. Es folgten Schnupfen, Kopfweh und dramatisch klingender Husten. Das musste Covid sein! Beim Selbsttest war ich so gewissenhaft, dass jeder noch so sadistische Teststraßen-Tester stolz auf mich gewesen wäre. Das Ergebnis änderte sich auch beim Test in der Schnupfenbox nicht, obwohl meine Nase so zugeschwollen war, dass ich dachte, mein Geruchssinn hätte sich für immer vertschüsst.

Höchste Zeit für den ultimativen Praxis-Test: Schnuppern am vollen Windel-Eimer. Ich öffnete den Deckel, hielt die Nase hin und roch… nichts. Ich dachte schon ... Aber kurz darauf kroch dieser penetrante, unverwechselbare Duft in meine Nase, den nur ein Haufen voller Windeln verströmen kann (oder die Kläranlage einer Großstadt). Na gut, überzeugt, doch kein Covid.

Jetzt hoffe ich nur, dass ich endlich diese Impfung bekomme, bevor der nächste Krankheitsverdacht aufkommt. Noch einen Windel-Test überstehe ich nicht.

laila.docekal@kurier.at

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