So geht es der Nikolaus-Armada an den Kragen

So geht es der Nikolaus-Armada an den Kragen
Wer soll nur diese Berge an Schokolade zeitnah verdrücken? Ab in oder auf die Kekse damit!
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Jedes Mal, wenn ich dieses eine Kasterl öffne, schauen sie mich an. Diesen starren Blick kann ich nicht interpretieren. Ich weiß nur, dass ich mich beobachtet fühle und ich will, dass sie bald verschwinden. Auf Nimmerwiedersehen.

Bei drei Kindern und sehr schenkfreudigen Verwandten und Freunden sammelt sich nach dem 6. Dezember eine ganze Armada an Nikoläusen an. Wer soll denn diese Masse an Schokolade in absehbarer Zeit verdrücken? Ähnlich ist es jedes Jahr nach Ostern. Da bin ich immer wieder ratlos, wo ich diese Plage an Schokohasen verstauen soll. Sie sollen ja nicht verkommen, aber nerven brauchen sie auch nicht.

Cookie oder Fondue

Nun habe ich schon einige der bärtigen Gesellen verarbeitet. Man kann daraus Schokofondue machen, sie zerstampfen und in einen Cookie-Teig schmeißen. Sie lassen sich zu einer Kuvertüre schmelzen oder klein zerhackt als Topping übers Müsli streuen (wobei ich diesen Zuckerschock am frühen Morgen nicht empfehlen kann). Und dann wäre da noch jene Glaubensfrage zu klären, ob man den Nikolaus zuerst um den Kopf oder ums Standbein bringt: Beißen Sie zuerst oben oder unten ab?

Besser wird diese süße Truppe über die Monate nicht, und solange man sie nicht Stück für Stück schwächt, hört dieses blöde G’schau’ nicht auf. Wobei es Unterschiede gibt: Der eine lächelt freundlich, der andere eher wie Jack the Ripper. Der eine macht die Merkel-Raute vor seinem Bauch, der andere schaut einfach nur gelangweilt in die Ferne.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Eine Schokofondue-Sause veranstalten, im Zuge derer sich alle Nikoläuse verdünnisieren. Oder sie ganz nach hinten ins Kastl zu stellen und sie mit Verachtung zu strafen. Mindestens ein Jahr lang.

So geht es der Nikolaus-Armada an den Kragen

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in Oberösterreich

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