Liebevollauf Hochglanz gebracht: Das Faszinosum der Autopflege
Ein Feiertagsbesuch an der Tankstelle des Vertrauens ist ein Hallo. Mein geschultes Auge filtert sofort jene Exemplare, zu 99 Prozent Männer, heraus, die es wirklich ernstmeinen mit der Autopflege: Der Kofferraumdeckel wird geöffnet und – Tada! – es tut sich ein Universum an Flaschen, Mitteln und sonstigen Accessoires auf.
Am Rand des Kübels hängen mehrere Putztücher, offenbar farblich sortiert. Denn der Autopflegegott bestraft erbarmungslos jene, die die Dichtungen mit dem grünen Fetzen abwischen. Finger weg! In diesem Kübel befinden sich Utensilien, deren Namen in mir große Verwirrung hervorrufen: Flugrostentferner, Felgenversiegeler, Lackentfetter, Polituren sowie diverse Reiniger für den Innen- und den Motorraum.
Banausen am Werk
Und dann wird liebevoll Hand angelegt, gesprüht, poliert, kontrolliert und reinigungstechnisch der letzte Feinschliff verpasst. Ein verstohlener Blick zum Autobesitzer nebenan, der ebenfalls werkelt, sorgt für Beruhigung: Puuh, da ist ein totaler Banause am Werk, der das Auto mit banalen Methoden von Schmutz befreit. Der wird schon noch sehen, was er davon hat!
Auch daheim professionell tätig?
Da ich mein Auto zwei Mal pro Jahr äußerlich sauber mache, ist diese Hingabe ein Faszinosum für mich – und mit der kleinen Hoffnung verbunden, dass diese putzwütigen Männer sich auch in den eigenen vier Wänden derart professionell betätigen. Die Datenlage spricht leider dagegen: 83 Prozent der Österreicherinnen putzen oder kochen täglich. Das können nur 28 Prozent der österreichischen Männer von sich behaupten. Chapeau also für jene Männer, die ihren Haushalt genauso begeistert pflegen wie ihr Auto und selbst daheim mit farblich sortierten Putzfetzen hantieren. Wer kann, der kann!
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