Ich gehe dieses Jahr nicht mit der Laterne

Ich gehe dieses Jahr nicht mit der Laterne
Wir können als Eltern nicht immer alle Termine abdecken. Macht nix, Quality-Time gestalten wir sowieso selber
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Ich werde das letzte Kindergarten-Laternenfest unserer jüngsten Tochter verpassen, weil ich auf Dienstreise sein werde. Ich habe schon jenes im Vorjahr verpasst, weil ich einen Termin hatte. Damals habe ich mich kurz wie eine Rabenmutter gefühlt, heuer kann ich besser damit umgehen. Warum?

Weil ich sehe, dass es reicht, wenn ein Elternteil, in diesem Fall der Papa, präsent ist und mitfeiert. Und die beiden großen Schwestern werden auch mitmischen. Natürlich ist es schön, wenn Papa und Mama beide Zeit haben, aber wenn es anders ist, geht die Welt nicht unter. Kinder sind flexibel, sie verstehen es, wenn man ihnen Situationen altersgerecht erklärt. Ich werde mir, sobald ich wieder daheim bin, Fotos und Videos vom Laternenumzug anschauen, mir die Lieder vorsingen lassen und wir werden gemeinsam den Nachmittag Revue passieren lassen. Das nennt sich Quality-Time und ist nicht an äußere Umstände gebunden, sondern von uns selbst definierbar.

Kein schlechtes Gewissen

Außerdem hält sich mein Rabenmutterfeeling deswegen in Grenzen, weil wir in den vergangenen Wochen den Schulstart mit gefühlt 37 Elternabenden, Infotreffen und anderen Veranstaltungen absolviert haben. Da waren viele Möglichkeiten dabei, sich einzubringen. Und ich weiß, dass da noch so manche Veranstaltung daherkommt im Laufe des Kindergarten- und Schuljahres.

Lassen Sie sich oder machen Sie sich kein schlechtes Gewissen, wenn sich einer dieser vielen Termine bei Ihnen aus welchen Gründen auch immer nicht ausgeht. Eltern sind wir rundum die Uhr und überall. Das ist sowieso beizeiten herausfordernder als je gedacht. Ich stehe dann bei der Adventfeier wieder in der ersten Reihe, versprochen.

Ich gehe dieses Jahr nicht mit der Laterne

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in Oberösterreich

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