Dralle Schönheiten begleiten uns durch den Herbst
Im Herbst sind sie sehr schnell Mangelware. Wir haben schon weite Streifzüge ins Umland unternommen, um an die heiß begehrten Stücke zu kommen. Aber immer war jemand vor uns da. In der Siedlung sind die Kastanienbäume entweder hinter hohen Zäunen oder die stacheligen Schutzhüllen am Bankett sind bereits geplündert.
Zum Glück gibt es Omas, die Geheimverstecke wissen und die drallen Schönheiten sackerlweise vorbeibringen. Im Kindergarten wird nämlich dringend danach verlangt, ein Kastanienbad soll gemacht werden. Das klingt so toll, wie es ist: ein haptisches Ganzkörper-Erlebnis nämlich. Finden nicht nur einen Meter große Menschen super, ich durfte vor ein paar Jahren mal probieren, war ein echtes Erlebnis.
Keine Frusterlebnisse, bitte!
Es lässt sich allerhand herstellen aus den dunkelbraunen Früchten. Da ich es leider nie zur zertifizierten und TÜV-geprüften Bastelmutti geschafft habe, endet mein bescheidener Horizont bei Kastanientieren. Deswegen musste ich mich unter jenen umhören, die das Kastanien-Business beherrschen: den Pädagoginnen. Die Vorschläge klingen vernünftig, für Laien leicht nachzumachen, deshalb teile ich sie hier gerne. Denn Frusterlebnisse wollen wir an der Bastelfront unbedingt vermeiden.
Im Kindergarten hängen aus Pappkarton ausgeschnittene Igel mit Kastaniennasen. Wer mag, bemalt die Kastanien mit Lackstiften in Gold oder Weiß, und dekoriert damit das Zuhause. Initialen lassen sich mit Lackstift aufmalen – eine Verschönerung für den herbstlich gedeckten Tisch. Wer den Kastanien Wackelaugen und ein Eichelhütchen aufklebt, hat witzige Begleiter fürs Kinderzimmer. Wenn Sie heute Kastanien sehen, schnell einpacken! Beim nächsten Spaziergang sind sie vielleicht schon weg.
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