Kasi, der Kannibale auf Samtpfoten
Es gibt in Hollywood eine goldene Regel: Drehe nie mit Kindern oder Tieren. Was für die Glitzerwelt gilt, hat auch im Bergdorf seine Gültigkeit. Mit der leichten Anpassung: Schreibe nie über Kinder oder Tiere.
Sie erinnern sich an vergangene Woche? Die Katze, die in meinem Garten wohnt und supersüß ist, bis zu jenem Moment, in dem sie aus einer Laune heraus zubeißt. So sehr, dass Bauern mit einer Blutvergiftung und Gips enden. Tja, diese Katze hat es Ihnen angetan. Ich wurde überflutet mit Tipps für das umgeknickte Ohr der Gartenkatze und mit Ratschlägen, wie man einer Katze das Beißen abgewöhnt. Nicht böse sein, aber die Idee mit dem Maulkorb ging dann doch zu weit. Nix „Hannibal, the cannibal“ auf Samtpfoten.
Eine Frage tauchte dabei immer wieder auf: Wie heißt das Katzi? Nun, da wird es kompliziert. Denn die Gartenkatze von heute ist keine schnöde Minki. Sie trägt drei Namen. Das kam so: Als die Gartenkatze einzog, glaubte man zunächst, es sei ein Kater. Die Taufe auf „Herbert“ erfolgte. Später befand die Nachbarin, es könnte doch eine Frau Katze sein. Und bevor jemand das Risiko auf sich nahm und nachschaute – Beißgefahr! –, wurde Herbert zur Heriberta.
Dies gefiel aber dem Vater nicht und er benannte den Stubentiger zum geschlechtsneutralen „Kasi“ um. Kann auch daher kommen, dass die Gartenkatze ständig Käse vom Kompost frisst. Ja, schrecklich ungesund! Bitte, trotzdem keine Schweigen-der-Lämmer-Methoden.
Bevor Sie sich nun fürchten, dass dies eine Katzenkolumne werden könnte. Wird es nicht. Herbert-Heriberta-Kasi der/die Erste darf weiter ohne Ruhm im Garten hausen. Außer Anthony Hopkins sucht eine bissige Filmkatze als Co-Star für Lector.
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