Im Tal der Tränen – für die Kinderkrippe braucht es Nerven

Im Tal der Tränen – für die Kinderkrippe braucht es Nerven
Das Kind hat gleich in den ersten Tagen einen Crashkurs in Sachen Sozialkompetenz bekommen.
Katharina Zach

Katharina Zach

Veränderung. Das Kind geht jetzt in den Kindergarten. Also eigentlich in die Kinderkrippe. In der ersten Woche flossen, wie bei solchen einschneidenden Veränderungen üblich, Tränen. Natürlich nicht bei dem Kind, sondern bei den Eltern. Die Trennung von der kleinen Bezugsperson und eine ungewohnte Umgebung – nämlich eine leise, aufgeräumte Wohnung – sind aber auch schwer zu verkraften.

Unfug zu zweit. Das Kind wiederum ist in guter Gesellschaft von 14 anderen Ein- und Zweijährigen und hat gleich in den ersten Tagen einen Crashkurs in Sachen Sozialkompetenz bekommen:

Man kann Unfug auch zu zweit machen. Rasch findet man einen Mitstreiter, um dem Hobby, Schuhsohlen abzuschlecken, in trauter Zweisamkeit zu frönen. Auswahl genug gibt es in der Garderobe.

Man ist nicht immer der Rempler, man wird auch mal gerempelt. Das macht keinen Spaß.

Man kann Essen auch essen und muss es nicht zwangsläufig auf den Boden werfen. Käse schmeckt besonders gut und man darf das Brot dazu einfach stehen lassen.

Müde. Sonst ist das Leben als Krippenkind durchwachsen. Auf der Minus-Seite: Der Vormittag ist anstrengend, das Kind ist sehr müde. Es hat seinen Zahnungsrhythmus offenbar mit allen anderen Kleinen synchronisiert. Zahnt eines, zahnt unseres auch.

Auf der Plus-Seite: Das Kind ist abends sehr müde (frühe Schlafenszeit!). Und es zeigt sich, dass das Kind ein bärenstarkes Immunsystem hat. In den vergangenen vier Wochen war es nur zwei Mal krank. Bei rund 12 Infekten im Jahr, die man Kleinkindern nachsagt, bleiben nur noch zehn. Machbar! Ich muss jetzt nur das Weinen in den Griff bekommen.

Im Tal der Tränen – für die Kinderkrippe braucht es Nerven

Autorin Katharina Zach

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