Die Königsliga der Ohrstöpsel: Hörgerät vs. In-Ear-Kopfhörer
Als ich vor einigen Monaten von einem Familienmitglied berichtete, das eine gewisse Hemmschwelle hatte, sich seine Schwerhörigkeit einzugestehen, konnten das etliche Leserinnen und Leser aus Erfahrungen im eigenen Umfeld gut nachfühlen. Hier kommt die Fortsetzung.
In unserer Familie hatte J. immer öfter bei Gesprächen verwirrte oder unzusammenhängende Antworten gegeben. Der Verdacht kam auf, es könnte sich bei ihm um Demenz handeln. Umso größer war die Erleichterung auf allen Seiten, als er sich endlich untersuchen ließ und herauskam, dass er „nur“ schlecht hörte.
Nach diesem Eingeständnis folgte die nächste Hürde: Das Hörgerät. „Das ist doch was für ganz Alte! Das passt nicht zu mir!“ Nur widerwillig setzte er es auf und entspannte sich erst, als wir versicherten, dass man es kaum sieht – von vorne gar nicht und von hinten ein unauffälliges Gerät hinter der Ohrmuschel. Es könnte genauso gut ein moderner Kopfhörer sein.
Als J. anfing zu erzählen, was das Gerät alles kann, erblassten wir anderen vor Neid: Es ist nämlich nicht nur dazu da, um besser zu hören, sondern ersetzt auch diese hässlichen und unbequemen Stöpsel, die viele heute freiwillig permanent tragen.
Man kann damit wie mit einer Freisprecheinrichtung telefonieren, seine Lieblingsmusik hören und: Über das Handy lässt sich einstellen, ob man alle Umgebungsgeräusche hören will (z. B. im öffentlichen Verkehr sinnvoll) oder ob man fokussiert nur in einem bestimmten Bereich hören will (z. B. die Tischrunde im Restaurant). Das alles mit einem Gerät, das auf das eigene Ohr angepasst ist und damit höchsten Tragekomfort bietet.
Geht’s überhaupt noch besser?
Angesichts der ständig herausfallenden Stöpsel, die ständig verloren gehen, keine schlechte Investition. Und man kann es nicht oft genug betonen: Schlecht zu hören, ist ein Risikofaktor für Demenz. Es lohnt sich also auch aus gesundheitlicher Sicht.
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