Handy-Mysterium: Warum sind die üblichen Verdächtigen nicht erreichbar?
Mysterium. Im Zweiten Deutschen Fernsehen läuft die Doku-Serie „Rätselhafte Phänomene“. Moderator Dirk Steffens sucht in diesem TV-Format Erklärungen für seltsame und faszinierende Erscheinungen. Vielleicht sollte er sich auch einmal mit einem Mysterium beschäftigen, das mich regelmäßig zur Weißglut treibt.
Verdächtige. Es geht um Menschen, die nicht erreichbar sind, wenn man sie zurückruft. Also nicht ein, zwei Stunden später, sondern sofort. Bei mir läutet es, ich hebe den Bruchteil einer Sekunde zu spät ab, drücke sofort auf die Nummer, doch es meldet sich niemand. Wie kann das sein? Was kann in dieser Zeitspanne, die nicht länger als der Flügelschlag eines Schmetterlings dauert, schon passiert sein? Und warum passiert das ausgerechnet immer nur bei jenen, die ich längst zum Kreis der üblichen Verdächtigen zähle?
Kopfzerbrechen. Zu dieser Gruppe gehört auch meine Tochter, die seit ein paar Monaten ein Handy besitzt. Sie geht noch in die Volksschule, es hat mir deshalb großes Kopfzerbrechen bereitet, sie mit einem Mobiltelefon auszustatten. Denn Studien konnten belegen, dass Kinder schlechter Sprache erlernen, wenn sie viel Zeit am Bildschirm verbringen, weil dann innerhalb der Familie weniger miteinander gesprochen wird. Andererseits: Es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit zu wissen, dass ich sie jederzeit erreichen kann.
Überraschenderweise benutzt sie ihr Handy kaum. Sie liest lieber, schreibt Geschichten und spielt mit Freundinnen. Was ich richtig gemacht habe, weiß ich gar nicht. Schneller abheben könnte sie jedenfalls – vielleicht sind Papas in dieser Hinsicht aber auch nur Nerverl.
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