Unbedingt zuerst nachdenken über ein Geschenk!

Claudia Stelzel-Pröll
Selbst Gehäkeltes oder Kinderfotos auf Jutebeuteln sind als kleine Aufmerksamkeit zum Schulschluss ungeeignet
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Die Ferien nähern sich in riesigen Schritten – und damit die Frage nach einem sinnvollen Abschlussgeschenk für Kindergartenpädagoginnen und Lehrerinnen (ja, bei uns sind es nur Frauen. Das ist traurig, hat unter anderem mit veralteten Rollenbildern, null Wertschätzung und einer unterirdischen Bezahlung für einen Knochenjob zu tun, aber darüber reden wir ein anderes Mal). Alle Jahre wieder grüble ich, was jenen Menschen Freude machen könnte, die unsere Kinder so intensiv unterrichten und begleiten.

Das bitte nicht! Geschmäcker sind verschieden und worüber sich Frau Huber freut, könnte Frau Gruber konsterniert den Kopf schütteln. Durch Erfahrung und nach Gesprächen mit Freundinnen, die als Pädagoginnen arbeiten, kann ich ein paar Dinge kategorisch ausschließen.

Kinderfotos. Äh nein, Frau Huber wird sich die Wanduhr mit dem Klassenfoto als Ziffernblatt nicht ins Wohnzimmer hängen. Wahrscheinlich wird sie auch nicht mit dem Jutebeutel, der mit 23 goldigen Porträts bedruckt ist, spazieren gehen. Für Kinderfotos gilt: Nur im engsten Familienkreis verschenken, egal in welcher Aufmachung.

Süßes. Ja, es gibt einige, die sich über Süßes freuen. Wenn es mit Sorgfalt ausgesucht und etwas Besonderes ist. Was nicht gut ankommt, ist jene Schoko, die sich angeblich wie eine Linie durch das Leben zieht. Ist schon inflationär.

Unbedingt zuerst nachdenken über ein Geschenk!

Do-it-yourself. Selbst Gebasteltes kann cool sein. Kommt allerdings darauf an, was es ist und wie es ausgeführt ist. Vom gebatikten Seidenschal oder dem gehäkelten Klopapierhütchen rate ich eher ab.

Nehmen wir uns Zeit, denken wir über den zu beschenkenden Menschen, seine Vorlieben und Hobbys nach. Und fragen wir unsere Kinder, die haben oft super Ideen. Der Geistesblitz kommt bestimmt!

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