Geschenke? Gerne ohne Anlass, weil ich gerade an dich denke
Bekommen Sie gerne Geschenke? Machen Sie gerne Geschenke? Ich weiß, diese Schenkerei – aus welchem Anlass auch immer – ist so eine Sache. Dabei kann man vieles falsch, aber auch vieles richtig machen.
Kinder sind ziemlich witzig, wenn es ums Schenken geht, unsere zumindest. Die eine macht sich ewig Gedanken, bastelt, schreibt, malt, gibt ihr hart erspartes Geld aus, packt alles schön ein und ist überglücklich, wenn das Packerl übergeben wird. Die andere kommt drei Minuten vor Start der Geburtstagsfeier drauf, dass da doch was war, fetzt einen Gutschein mit Smiley aufs Papier und ist ebenfalls zufrieden mit der eigenen Kreativität. Und die dritte verschwindet im Zimmer, kramt dort zwischen allen Schätzen, um schließlich ein paar heiß geliebte und ein paar weniger geliebte Gegenstände zu präsentieren, die mit verschieden großen Verlustschmerzen das Zuhause wechseln könnten.
Buch wandert weiter
Ich probiere seit ein paar Monaten etwas aus, das mir Freude macht: Bei den meisten Büchern, die ich lese, kommen mir Menschen in den Sinn, die das Werk auch gut oder schlecht finden könnten. Ich denke also beim Lesen an konkrete Personen. Deswegen habe ich angefangen, Bücher einfach weiterzuschenken, immer mit einer persönlichen Notiz versehen, oft auch per Post verschickt. Ganz ohne Anlass, dafür braucht es keinen Geburts- oder Namenstag.
Die wenigsten Bücher muss man unbedingt besitzen (auch wenn das sehr schön ist), es ist durchaus schlau, sie zu teilen. Die Reaktionen darauf sind immer sehr emotional und zeigen, wie sehr sich Menschen freuen, wenn man im Alltag und mit Kleinigkeiten an sie denkt. Diese Art des Schenkens macht übrigens süchtig, im positiven Sinn.
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