Laubsauger bei mir, Stahlschneider bei dir: Teilen wir?
Teilen macht Freude, Teilen macht Sinn. Das lernen wir schon dem Nachwuchs in der Sandkiste. Und wehe, das Kleinkind mag auf keinen Fall freudigst die Schaufel hergeben: Was für ein egoistischer, kleiner Fratz!
Wie sehr liebe ich es, wenn Eltern dem Kind erklären: Man muss teilen! Muss man nicht, und schon gar nicht, wenn man, also zum Beispiel Klein-Heribert, den Sinn dahinter noch gar nicht kapieren kann.
Mehr Platz für alle
Erwachsene sind beizeiten groß gewachsene Kinder. Ich würde ja im Sinne des Platzsparens sehr dafür plädieren, gewisse Gerätschaften, die man alle paar Monate in Haus und Garten braucht, gemeinschaftlich zu besitzen:
Muss es in einer Siedlung mit zehn Häusern wirklich zehn Rasenmäher, zehn Hochdruckreinigungsgeräte, zehn Laubsauger, zehn Heizschwammerln und zehn Bohrmaschinen geben? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle zehn Nachbarn ihre Geräte zeitgleich benutzen wollen? Eben, eher gering.
Lieber horten als flexibel sein
Mit ein wenig Flexibilität ließe sich das bestimmt ausdiskutieren und ein Weg finden, sich sinnvoll abzuwechseln. Was wir alle plötzlich Platz im Keller, in der Garage und in diversen Abstellräumen hätten! Und wie oft wir mit den Menschen rundum ins Gespräch kommen würden (müssten)!
Viele Menschen wollen das aber gar nicht, teilen, sich Dinge ausmachen, flexibel sein, miteinander reden. Lieber werden Saftpressen, Sägen, Stahlschneider und andere Absonderlichkeiten gehortet – für den seltenen Fall, dass man sie doch mal braucht.
Ich frage mittlerweile frech herum, bevor ich ein Teil anschaffe, bei dem ich nach zwei Wochen bereits vergessen habe, dass ich es besitze: Das ist sehr praktisch.
Zum Beispiel dann, wenn ich den Hochdruckreiniger von meinem Vater ausborgen will. Der wird nämlich auch noch prompt geliefert und in der Garage abgestellt. Nur benutzen muss ich ihn selbst.
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