Für eine gute EM-Party braucht es nicht viel – frittierte Nudeln gehören aber keinesfalls dazu
Mit Essen spielt man nicht
Nun ist Ihr Kolumnist ja immer für Experimente zu haben. Was er diese Woche lesen musste, ließ ihn aber ratlos zurück. Es ging um die Frage, was man zur Fußball-EM als kulinarische Spielbegleitung auf den Tisch (oder die Couch) bringen könne. Der Vorschlag: „Pasta Pommes“ – also gekochte Pasta, die man in der Fritteuse wie Pommes knusprig brät. Da hat jemand al dente ziemlich falsch verstanden.
Aber auch der EM-Tipp einer Catering-Betreiberin (!) mutet eigentümlich an: Man möge auf Fingerfood verzichten, denn das sei „meist sehr aufwendig“. Sie merken, Sie haben es mit einer leidenschaftlichen Gastgeberin zu tun. Was kommt als nächstes? Eine Ernährungsberaterin, die davor warnt, frisch zu kochen, weil das mühsam sei?
Ihr Kolumnist vertraut nicht nur zu EM-Zeiten lieber der Mama. Sie hat zu solchen und ähnlichen Anlässen stets Pizzabrötchen gemacht. Die schmecken nicht nur herrlich nach 80er-Jahre, sondern gehen – wenn Sie beide Augen zudrücken – fast als italienisches Gericht durch. Ideal fürs Finale also. Einen Becher Schlagobers fest schlagen, salzen und pfeffern. Eine ordentliche Portion Schinken fein würfeln und Käse reiben – beides untermischen, bis eine kompakte Masse entsteht. Semmeln in nicht zu dünne Scheiben schneiden, mit der Masse bestreichen, mit Pizzagewürz bestreuen. Bei Heißluft einige Minuten im Rohr backen, bis sie Farbe nehmen. Der Belag lässt sich variieren – etwa mit Salami, Paprikawürfeln, Mais oder Thunfisch –, nur Ananas ist streng verboten. (Ja, wir hatten das bereits.)
Wenn Sie nun noch darauf achten, dass weder FPÖ-Mann Christian Hafenecker noch sonst irgendjemand aus dem U-Ausschuss vorbeischneit, steht Ihrer Party nichts mehr im Wege. (Nur ÖVP-Mann Andreas Hanger könnten Sie dem Vernehmen nach einladen. Aber wollen Sie das wirklich?)
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