Plötzlich sind wir kugelige Wattebäuschchen voller Glück
Wir Menschen sind ja sehr lustige Wesen. Da dümpeln wir monatelang in Trübsal, Missmut und Grant dahin. Und wenn uns die ersten, frühlingshaften Sonnenstrahlen kitzeln, drehen wir gleich komplett durch.
Sie wissen bestimmt, wovon ich spreche. Sobald es dieser Tage draußen sonnig ist, marschieren wir alle ins Freie, strecken unsere Gesichter gen Himmel und saugen alles auf, was kommt. Machen Selfies beim Sonnenbaden (schuldig im Sinne der Anklage!), Fotos von den ersten grünen Grashalmen (da bin ich nicht dabei), belästigen andere mit unserem fidelen Gepfeife (oh ja!), sind beinahe hysterisch fröhlich (eventuell) und fragen uns, wie wir das Leben jemals nicht so unfassbar großartig finden konnten.
Alles intensiver
Bei Erledigungen im Freien trödeln wir herum, nur um nicht gleich wieder nach drinnen zu müssen. Wir nehmen alles viel intensiver wahr, Düfte, Geräusche und visuelle Eindrücke. Ist das nicht faszinierend, dass ein bisschen Licht und Vitamin D kleine, kugelige Wattebäuschchen voll Glück und Harmonie aus uns machen? Zumindest temporär. Bis uns halt die Umstände hier und dort wieder daran erinnern, dass es auch anders sein kann.
Vielleicht hat es damit zu tun, dass das Leben portioniert ist, etwa in Jahreszeiten. Wenn ein Abschnitt unanständig lange dauert (Winter, du bist gemeint!), sehnen wir uns nach einem Neuanfang, nach Veränderung, nach Aufbruch. Nichts symbolisiert diese Wünsche mehr als der herannahende Frühling mit seinen vermehrten Sonnenstunden.
Für unsere kindliche Fröhlichkeit brauchen wir uns also auf keinen Fall genieren. Kosten wir sie lieber in vollen Zügen aus!
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