Diese Teile erzählen Geschichte(n)!

Diese Teile erzählen Geschichte(n)!
Auf dem Flohmarkt gibt es keinen Floh. Und wenn doch, hat das einen Grund
Claudia Stelzel-Pröll

Claudia Stelzel-Pröll

Ich habe genügend von allem zu Hause. Aber so ein Flohmarkt-Besuch beizeiten ist entspannend, witzig und weckt das Jagdfieber in mir. Fast alles, was man neu kaufen kann, gibt es auch gebraucht. Oder pre-loved, wie es aktuell heißt. Klingt eh viel schöner.

Wir würden der Umwelt und dem Klima viel Gutes tun, wenn wir uns vermehrt an jene Dinge halten würden, die schon produziert und noch immer bestens nutzbar sind. Die sowieso schon in den Kreislauf eingespeist und somit verfügbar sind. Gerade was Kleidung betrifft, gibt es zum Glück einen Wandel von Fast Fashion hin zu entweder fair und ökologisch unbedenklich produziertem Gewand oder überhaupt zu Second Hand. Das ist nicht grauslich, denn es gibt einen Hygienespüler und eine Waschmaschine und in Kombination machen sich die beiden gut.

Geheim-Tipp gefällig?

Kinder lernen auf dem Flohmarkt in Bezug auf Geld Sinnvolles, etwa Preise zu vergleichen und sich Erspartes einzuteilen: Unsere Töchter dürfen maximal vier Euro ausgeben. Und wenn Sie schon mal auf einem Flohmarkt waren, können Sie in etwa einschätzen, wie viel man für vier Euro bekommt. Oh ja, mehr als genug.

Zum Schluss verrate ich Ihnen meinen Geheim-Tipp: Pfarrflohmärkte. Das Gewand ist nicht retro, sondern Vintage. Das Geschirr aus Omas Kommode mit Goldrand gibt es 2021 irgendwo als Nachbau, aber ohne Flair. Die Bücher haben diesen speziellen Geruch, jetzt haben Sie ihn auch in der Nase. Und all dieser Klimbim – Spiegel, Bilderrahmen und Schallplatten aus dem Jahre Schnee! Bei jedem Teil, das ich erwerbe, denke ich über die Vorbesitzerinnen und -Besitzer und die Situationen, in denen es verwendet worden sein könnte, nach. Macht echt Spaß!

Diese Teile erzählen Geschichte(n)!

Claudia Stelzel-Pröll ist KURIER-Redakteurin in OÖ

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