Klitzekleine Formel für riesengroßen Erfolg? Schön wär’s!
Manche Buchtitel hüpfen einem förmlich ins Gesicht. Und zwar nicht, weil sie so spitze formuliert sind. Sondern eher, weil man nach den ersten drei Worten auf dem Cover weiß, worum es gehen wird – um sehr viel heiße Luft nämlich. Demnächst erscheint also: „Die sechs Elemente des Erfolges. So verändern Sie Ihr Leben.“
Der Autor des Universallexikons auf dem Weg ganz nach oben sitzt in der Jury einer deutschen Castingshow und hat davor schon andere Exemplare veröffentlicht, darunter: „Die Millionärsformel. Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.“ oder auch „Selfmade. Erfolgreich leben.“
Wenn es so einfach ist, warum sind wir nicht alle Millionäre? Eine kleine Formel verrät uns doch, wie es funktioniert. Warum habe ich die Kinder nur mit Muttermilch und nicht mit Erfolgsgeheimnissen genährt? Sie werden es mir später nicht danken, wenn sie einen banalen Brotjob ausüben und Geld verdienen müssen.
Falsche Hoffnung
Was machen solche Bücher mit uns? Sie suggerieren, dass das Leben eigentlich ganz einfach ist, dass das Geld auf der Straße liegt und wenn wir zu blöd sind, es aufzuheben, haben wir halt Pech gehabt. Dann werden eben alle anderen reich und erfolgreich, ätschibätsch! Sie erklären uns, dass Erfolg (wie auch immer wir ihn definieren) nur von uns selbst und niemals von äußeren Umständen abhängig ist. Und sie machen Menschen, die verzweifelt auf der Suche nach Rat und Hilfe sind, falsche Hoffnungen. Manche Ratgeber können Gedankenanstöße sein, manche motivieren uns vielleicht sogar zum Handeln. Ein Allheilmittel für alle Probleme sind sie aber niemals.
Deswegen inhalieren wir lieber Bücher, die uns unterhalten, erstaunen, informieren und der Seele guttun!
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