Ein bisschen Schwung kann hohe Wellen schlagen
Es gibt so Tage, da dauert es etwas länger, bis alle bei uns daheim aufstehen. Der Wecker läutet einmal, dann noch einmal und wenn dann noch immer alle vor sich hindösen, schnappe ich mir mein Handy und drehe ein bestimmtes Lied auf: „Guten Morgen, guten Morgen“ trällert dann Nana Mouskouri und selbst bei der größten Müdigkeit heben sich die Mundwinkel und irgendwann stimmen alle mit ein. Ohrwurmgarantie.
Die Effekte dieser Schwingungen, die im Ohr in elektrische Impulse gewandelt und an den Hirnstamm weitergeleitet werden, werden vom Menschen schon seit Urzeiten angewandt: Um Götter und Dämonen zu beschwören, für Heilrituale, oder auch, um die Lebensgeister zu wecken. Mit Einzug der Schulmedizin verlor die Musiktherapie allerdings an Bedeutung. Sie wurde erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt und wird seither beforscht.
Heute spielen Musiktherapeuten Patienten auf Intensivstationen ihre Lieblingslieder vor – nicht selten wachen Koma-Patienten summend auf. Wissenschafter konnten sogar positive Effekte auf die Herzschlagrate beweisen. Auch in der Stressforschung hat die Musik einen festen Platz eingenommen: Dabei ist die Wahl der medizinischen Playlist sehr individuell. Ob Mozart- oder Metal-Klänge einem gut tun, ist eben vom persönlichen Geschmack abhängig. Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Behandlung von Schmerzen über Tinnitus bis hin zu Demenz – alle aufzuzählen, würde hier den Rahmen sprengen.
Mindestens genauso heilsam wie das Hören von Musik ist, selbst zu musizieren. Ein Instrument zu spielen, trainiert die geistige und motorische Leistungsfähigkeit. Und eigentlich braucht es nicht einmal das: Singen setzt Glückshormone wie Serotonin, Endorphin, Dopamin und Oxytocin frei.
Das ideale Mittel, um gut in den Tag zu starten. Verraten Sie mir Ihre Lieblingslieder, mit denen Sie Ihren Tag beginnen!
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