Das Festivalbaby lernt: Menschen sind prinzipiell gut
In Linz fand vergangenes Wochenende das Lido Sounds statt. Ein dreitägiges Festival mit Bands, Künstlerinnen und Künstlern, die es üblicherweise nicht nach Linz verschlägt. 66.000 Menschen waren am Festivalgelände mitten in der Stadt. Ich hab mich ein, zwei Mal ungläubig umgesehen und leise gefragt: Linz, bist du es wirklich?
Immer mit Maske
Es ist schön, wenn sich was tut, wenn Menschen zusammenkommen, und Musik verbindet sowieso. Unsere älteste Tochter, sie wird bald 12, wollte unbedingt einen deutschen Rapper sehen, der nur mit Maske vor sein Publikum tritt.
Niemand weiß, wie er wirklich aussieht, aber seine Songs machen meistens gute Laune. Und schon standen wir zwei ziemlich weit vorne vor der Bühne, wo alles „Easy“ war, „Meine Gang“ nicht weit weg und ein „Bad Chick“ wurde auch gesichtet, vielleicht sogar zwei.
So viel Freundlichkeit rundum
Kinder und Konzerte sind prinzipiell eine leidliche Kombination. Kinder sind klein, sehen also nichts. Konzerte sind laut, das ist schlecht für junge Ohren (für alte übrigens auch). Dieses Mal war ich positiv überrascht, wie aufmerksam und hilfsbereit die Leute rundum waren.
Drei Mal wurde angeboten, das Mini-Fangirl auf die Schultern zu nehmen zwecks besserer Sicht (wollte es nicht, weil fremde Menschen). Als ein alkoholschwangerer Typ mehrmals bedrohlich in unsere Richtung wankte und dem Kind schon Angst und Bange wurde, boten sofort große Männer an, sich dazwischen zu stellen. Mit so viel Freundlichkeit aus allen Ecken kann echt nichts schiefgehen.
Das Festivalbaby hat die Premiere extrem genossen, ist gehüpft wie eine Große und hat gelernt: Menschen sind prinzipiell gut. Es gibt Hilfe in unguten Situationen und gemeinsam Livemusik zu zelebrieren, ist etwas ganz, ganz Geniales. Und das bleibt als Erinnerung.
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