Das eine Ding, das Sie im Urlaub niemals machen dürfen
Es gibt einen Satz, der wie kein anderer den Übergang von den Monaten Juli auf August beschreibt: Warst Du schon, oder fährst Du noch?
Gemeint ist der Urlaub.
All jene, die schon waren, wurden für Fotos beneidet, die sie von Strand, Cocktails und Gipfeln posteten, während die andere Hälfte im Büro saß. Nun sind die Vorbei-Urlauber, den Bald-Urlaubern neidisch, weil der August möglicherweise wettertechnisch besser, trockener und stabiler als der Juli werden könnte, die Brände in Ferienparadiesen nachlassen und die Quallen verschwinden könnten.
Ihre Kolumnistin gehört zur Fraktion: Urlaub voraus. Das aber erst in einigen Wochen. Sobald sich der Ausnahmezustand der Sommerferien dem Ende zuneigt. Was ich mache?
Die Antwort hat sich als die verstörendste überhaupt für das Gegenüber herausgestellt, wie sich in vielen Gesprächen zeigte. Ich mache nichts. Ich habe keinen Flug auf eine Insel gebucht, kein Zugticket mit einem Nachtjet, kein Zimmer am See oder Berg gesucht.
Was meist folgende Reaktion hervorruft: Aha!?
Unverständnis in 3 Buchstaben.
Weil wer Urlaub hat, der will Urlaub herzeigen. Der muss anderen von Reisen und perfekten Plänen erzählen. So scheint es. Ich in diesem Jahr nicht.
Ich werde in der Früh aufstehen und aus dem Fenster schauen und dann entscheiden, was ich mache.
Vielleicht buche ich nach dem Fensterblick einen Flug auf eine Insel, kaufe mir ein Zugticket für den Nachtjet oder suche ein Zimmer am See oder Berg. Oder eben auch nicht.
Eines weiß ich aber bereits im Status des „ich fahre noch“: So ein Nichts erfordert jede Menge Mut.
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